Der Weltraum, unendliche Weiten, dies sind die Abenteuer von Frank und seinem brandneuen PC-AT auf der Suche nach neuem Spielvergnügen. Eigentlich wollte ich ja einen Amiga, weil den alle meine Freunde hatten. Papa entschied aber das der PC besser (für ihn) ist, weil er so einen auch im Büro hat und so auch mal Arbeit mit nach Hause nehmen konnte. Oma konnte ich überzeugen, dass ich dann wenigstens noch einen SoundBlaster brauche – und auch ein paar Spiele. Darunter war die VGA-Version von Space Quest I.
Ursprünglich erschien das Grafikadventure von Sierra On-Line in den 9ßern, wurde aber Anfang der 90er in einer Welle neu aufgelegt, in der der Entwickler viele erste Serienteile quasi ein Remaster spendierte. Damals nannte man das freilich noch nicht so. Die EGA-Grafik wurde auf VGA-Niveau angehoben und der Parser durch eine Maussteuerung mit Icons ersetzt. Auch war diese Version komplett lokalisiert, was dem kleinen Frank ganz entgegen kam. Der große Frank hat inzwischen auch das Original gespielt und weiß heute, dass da so mancher Witz in der Übersetzung verloren ging. Damals störte man sich daran aber nicht, man hatte ja keinen Vergleich.
Space Quest I war mein erstes Adventure und eine ziemlich frustrierende Erfahrung, denn Sierra On-Line ist dafür berühmt, die Spielfigur regelmäßig sterben zu lassen.Wenn man dann nicht gespeichert hatte (Autosave gab es da noch nicht), dann musste man oft lange Passagen nochmal spielen. Als kleiner Junge war man da aber offenbar resistenter dagegen und so gehörte Space Quest I schließlich auch zu einem der ersten Spiele das ich komplett durchgespielt habe. Es gefiel mir so gut, dass ich mein Taschengeld-Schwein mit dem Hammer bearbeitete und mir das neue Space Quest IV kaufte. Space Quest II und III habe ich erst Jahre später gespielt, weil die nie überarbeitet und lokalisiert wurden.
Warum ich euch das erzähle? Nun, Space Quest I war auch mein ersten Weltraum-Spiel. Es hat auch mein Interesse an Science-Fiction erweckt und ich begann danach tief im Perry-Rhodan-Universum zu versinken. Leider hat es da nie gute Computerspiele zu gegeben, obwohl das Universum soviel herzugeben hatte. Ich kann mich nur an ein Strategiespiel erinnern, dem man quasi Perry Rhodan übergestülpt hat, und an ein Rollenspiel welches nie erschienen ist.
Die Space-Quest-Reihe wurde von den Two Guys from Andromeda, Mark Crowe und Scott Murphy erdacht und erschaffen. Sie war besonders in Nordamerika sehr beliebt. Bei uns sorgten Lokalisierung und Unkenntnis amerikanischer Geschichte dazu, dass man vieles nicht verstand. Machte aber nichts, denn spaßig und unterhaltsam war das Spiel trotzdem. Im fünften Teil war nur mehr Mark Crowe für das Design verantwortlich und das merkt man auch. Noch schlimmer wurde es mit dem sechsten, denn das kam zu der Zeit als Sierra total heiß auf FMV-Scheiß war. Danach war dann komplett Schluss und auch Mark Crowe verließ das Unternehmen.
Space Quest IV: Roger Wilco and the Time Rippers wäre auch ein Titel für den nächsten Monat von 12Games, denn darin reisen wir durch die Zeit. Es war der erste Serienteil in VGA, der vom Start weg auch lokalisiert wurde. Es war auch der erste Teil mit Mini-Spielen. Später erschien dann auch noch eine CD-ROM-Version mit (englischer) Sprachausgabe. Die CD-ROM war bei Sierra On-Line eher Fluch als Segen, denn die wollten auf der Scheibe kein Megabyte ungenutzt lassen. Einzige Ausnahme waren die Adventure-Sammlungen, die Mitte der 90er herauskamen. Da konnte man zum Preis von einem Spiel (meist) die ganze Serie kaufen. Diese Boxen von allen Quest-Reien stehen auch heute noch in meinem Regal und lassen sich auch immer noch problemlos in der DOS-Box spielen. Bei GOG gibt es diese Sammlungen aber auch digital zu erwerben, wenn ihr kein CD-Laufwerk mehr besitzt.

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