John würde ja sagen, dass das hier kein Spiel ist. Und inzwischen muss ich ihm da völlig recht geben. Visual Novels sind zwar ein interaktives Erlebnis aber eben kein Spiel. Luce Spenta erzählt uns eine interessante, traurige und verstörende Geschichte um den Tod und Trauer. Man sollte also eine deutliche Inhaltswarnung aussprechen, denn das ist nicht für jeden etwas.
Die Visual Novel erzählt uns dabei unterschiedliche Geschichten von Verstorbenen und lässt uns diese am Ende bewerten. Wollen wir vergeben oder verdammen? Das hat dann Auswirkungen auf das Ende. Ansonsten können wir auch frei wählen, welche der Geschichten wir als nächstes hören wollen. Innerhalb der Geschichte gibt es keine Interaktionen, sie laufen vollständig ohne unser Zutun ab. Mini-Spiele und andere Elemente, mit denen manche Autoren versuchen ihre Visual Novel zu gamifizieren, gibt es hier nicht.





Das ist auch gut so, denn die Geschichte ist ernst und melancholisch, Spielereien würden nur die Atmosphäre stören und einem aus der Handlung reißen. Zur Bedienung kann man die Maus oder Tastatur verwenden. Ein Tastendruck führt weiter in der Handlung und manchmal zur Wahl einer Möglichkeit. Da kann man dann mit Tastatur oder Maus hin navigieren. Alles sehr einfach. Ich habe im Krankenhaus auf dem ROG Ally gespielt und eine Maus verwendet, während das Handheld auf dem Tisch ruhte. Auf dem kleinen Bildschirm war das Lesen aber etwas anstrengend, bis ich ihn den Optionen entsprechende Möglichkeiten zur Anpassung der Schrift fand. Dort kann man jederzeit zwischen den Sprachen umschalten. Ich habe es hauptsächlich in Englisch gespielt, aber auch für eine Geschichte auf Deutsch umgestellt. Die deutsche Übersetzung ist ganz okay, die englischen Texte sind aber deutlich besser.
Kommen wir zur Präsentation. Die ist ziemlich inkonsistent und verwirrend, weil da offenbar ganz viele unterschiedliche Zeichenstile zusammengewürfelt wurden. Das lässt vermuten, dass da nicht ein Künstler beschäftigt war, sondern man sich die Assets von überall her besorgt hat. Das ist ziemlich unschön – und das gleich im doppelten Sinne des Wortes. Meistens kann man sich an das grafische Durcheinander aber gewöhnen, aber an zwei, drei Stellen stört es aber auch die Atmosphäre. Auch bei der Akustik hatte ich den Eindruck, dass da diverse freie Soundbibliotheken für bemüht wurden. Ich habe dann lieber komplett ohne Ton gelesen.





Meine Meinung
Luce Spenta behandelt ein interessantes Thema und stimmt einen auch sehr nachdenklich. Man sollte es keinesfalls kurz vor dem Schlafengehen spielen, denn dann hat man definitiv Alpträume. Erzählen tut es also recht gut, nur wie man das ganze dann präsentiert ist eher schlecht. Klar, der Grafikstil soll verwirrend und uneinheitlich wirken, aber es wäre zumindest wünschenswert wenn sich da eine Stilrichtung durch das gesamte Werk ziehen würde. Bleibt mir also nur das Fazit: Novel hui, Visual pfui.
| Luce Spenta | Visual Novel |
|---|---|
| Entwickler: | MrFaabry |
| Vertrieb: | MrFaabry |
| Systeme: | PC |
| Preis: | 8,50 € |
| Link: | Steam |

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