Letters of War

Letters of War

Briefe des Krieges, wie das Spiel in meiner deutschen Steam-Bibliothek heißt, erzählt die Geschichte von einem Vater, der in den Schrecken des Zweiten Weltkriegs gefangen ist und seiner kleinen Tochter, der er Briefe von der Front schickt. Und obwohl es in der Bibliothek einen deutschen Namen hat, ist das Spiel aktuell gar nicht mehr bei Steam in Deutschland zu finden. Das ist extrem bedauerlich, denn es erzählt eine wirklich wichtige Geschichte von den Schrecken des Krieges, von Verlust und von dem was nie wieder sein darf. Und genau das wäre eine so wichtige Aufklärungen, wo doch auf der ganzen Welt Nazis und Faschisten wieder nach Macht streben!

Warum das Spiel bei uns nicht erhältlich ist, war nicht in Erfahrung zu bringen. Die Webseite des Entwicklers ist komischerweise immer noch „im Aufbau“ und auf E-Mails hat man nicht reagiert. Schade. Aber sehen wir uns das Spiel wenigstens mal kurz an.

Briefe des Krieges ist ein narratives 2D-Adventure. Wir bewegen uns eigentlich mehr oder weniger nur durch die Geschichte. Viele Spielmechaniken gibt es nicht und die wenigen die es hat, sind mehr als simpel. Dass macht das Spiel aber auch nicht aus, denn hier geht es um die Geschichte, die man erzählen will. Während sich der Vater von der Normandie bis nach Monte Cassino kämpft, schreibt er regelmäßig Briefe für seine Tochter daheim in England. Wir wechseln also regelmäßig den Blickwinkel. In den Briefen merkt man, dass es dem Vater auch zusehends schwerer fällt, die schrecklichen Erlebnisse in Worte zu fassen und seiner Familie zu Hause zu erklären. Mein Opa sagte mal zu mir, dass er darüber nicht sprechen will, nicht weil es zu schrecklich für ihn wäre, sondern weil er nicht wisse, wie er den Schrecken überhaupt in Worte fassen soll. Aber auch daheim ist das Leben kein einfaches. Großbritannien befindet sich im Ausnahmezustand und hat nur mehr ein Ziel: den Feind zu bezwingen. Folglich leidet auch die Bevölkerung, einerseits durch Luftangriffe, anderseits aber auch durch alltägliche Dinge. Essen ist knapp, genauso wie Kohle und vieles andere. Davon bekommen wir hier aber weniger mit. Oder anders ausgedrückt: wir bekommen diese Probleme nur aus Sicht eines kleinen Mädchens mit. Das interessiert und versteht ja das meiste was da vorgeht noch nicht wirklich.

Das Spiel ist komplett von Hand gezeichnet und eher detailarm. Das ist aber wohl absichtlich so gewählt, damit man das Wesentlich immer sofort im Blick hat. Mir gefällt das extrem gut. Zu hören bekommt man auch nur das Allernötigste. Auch das ist gut, denn die Stille spricht manchmal lauter als ein guter Soundtrack. Die Lokalisierung scheint sehr gut zu sein, denn man fängt ja schon beim Spieltitel an. Nein, dem ist leider nicht so. Die deutschen Texte sind zu generisch und definitiv nicht von einem Muttersprachler übersetzt. Wer kann, sollte es daher in Englisch spielen. Ich habe es auf dem ROG Ally gespielt und das klappte ganz gut. Vermutlich ist das Erlebnis aber auf einen großen Monitor ein besseres.

Meine Meinung

MIr gefiel Letters of War richtig gut und es hat mich auch sehr nachdenklich gestimmt. Umso trauriger bin ich, dass ich es euch nicht empfehlen kann, denn es ist ja hierzulande nicht käuflich zu erwerben. Falls sich daran aber was ändern sollte, dann riskiert mal einen Blick darauf!

Letters of Warnarratives Adventure
Entwickler:Woodcabin Games
Vertrieb:Woodcabin Games
Systeme:PC
Preis:
Link:Derzeit ist das Spiel in Deutschland nicht erhältlich!
Avatar von Frank

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Jeden Freitag um 17 Uhr
Alle Beiträge der Woche

Trag dich ein, um nichts zu verpassen!

Wir senden keinen Spam!

Für alle Unterstützer erscheint monatlich das E-Mail-Magazin Pixelbrief, für Leseratten zusätzlich das PDF-Magazin spielenswert mit Texten zu den besten Spielen des vergangenen Quartals. Beides nur im Abo via Ko-fi oder Steady.

Die Pixelspieler
Die Pixelspieler
@seite@blog.pixelspieler.net

Unser Blog im Fediverse. Die Pixelspieler sind Simone, Frank und John. Sie schreiben über Spiele und verwandte Themen und machen das E-Mail-Magazin spielenswert.

449 Beiträge
21 Folgende