Artikel aus spielenswert #27 |
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Dieser Artikel stammt aus der Juli-Ausgabe unseres E-Mail-Magazins spielenswert. Ausnahmsweise gibt es den auch hier in voller Länge zu lesen, weil wir finden, dass das Spiel eine breite Aufmerksamkeit verdient hat. Falls euch der Text gefallen hat, dann kauft euch doch die aktuelle Ausgabe bei Ko-fi und sagt uns damit Dankeschön. Das freut uns nicht nur, sondern sorgt auch dafür das wir auch weiterhin fleißig unsere Tastaturen quälen. |
Psst! Hanna schleicht durch Eriksholm auf der Suche nach ihrem vermissten Bruder. Der hat was ausgefressen, denn die örtlichen Gesetzteshüter sind ziemlich hei0 auf ihn – würden sich aber wohl auch mit seiner Schwester begnügen. Also besser nicht erwischen lassen.
Das narrative Abenteuer erleben wir in schicken Zwischensequenzen und aus der isometrischen Perspektive. Die können wir frei drehen und ein wenig hinein- und herauszoomen, allerdings nie soweit, dass es tatsächlich nützlich wäre.
Anfangs können wir uns nur verstecken und schleichen, später bekommen wir aber auch ein Blasrohr mit dem wir Gegner schlafen schicken können. Allerdings muss dieser danach versteckt werden, denn sonst werden andere auf den Körper aufmerksam.
Metallböden sollte man meiden, die kann man nämlich nicht lautlos überqueren. Muss man mal darüber, sollte man die Umgebung nutzen und z. B. laute Maschinen zur Ablenkung nutzen. Auch Vögel sind ein Hindernis, denn kommt man ihnen zu nahe flattern sie aufgeschreckt davon und alarmieren so Leute im näheren Umfeld. Das lässt sich freilich auch nutzen, um Wachen von ihrem Posten weg zu locken.



Es gibt auch immer mehr als einen Weg zum Ziel, wobei der kürzeste nicht zwingend der beste ist. Auch kann man viele Nachrichten und Sammelobjekte finden, die der Geschichte mehr Rahmen verleihen.
Eriksholm ist ein fiktiver Ort in einem fiktiven Land. Sein Vorbild war aber eindeutig Skandinavien. Zeitlich würde ich es im ausgehenden 19. bzw. frühen 20. Jahrhundert verordnen. Eriksholm und das Land scheinen unter der Obrigkeit zu leiden, die wohl mit eiserner Hand regiert und wenig für das gemeine Volk übrig hat.
Die Atmosphäre und die Inszenierung sind sehr fesselnd. Man will von der ersten Minute wissen, wie es mit Hanna weitergeht und was in der Welt eigentlich los ist. Ich hatte nur etwas mehr als zwei Stunden Spielzeit, bevor ich diesen Text tippen musste und habe jede Minute davon mitgefiebert. Das schaffen echt nicht viele Spiele. Deshalb muss ich mich jetzt auch beeilen, diese Zeilen abzuschließen, damit ich weiterspielen kann.
Grafisch ist Eriksholm: The Stolen Dream eine wahre Augenweide. So viele Details und solche prächtigen und emotionsgeladenen Charaktere sieht man eher selten. Dann auch noch eine ausgezeichnete Sprachausgabe, tolle Geräusche und ein dezenter, stimmungsvoller Soundtrack runden den ausgesprochen positiven Eindruck ab. Gespielt wurde auf der Xbox Series X|S, es gibt aber auch Versionen für PS5 und PC.
Zur Steuerung benötigt man einen Controller, dessen Belegung man schnell verinnerlicht hat. Das ist auch wichtig, denn oft hat man nur Sekunden zum Reagieren, da wollen alle Handgriffe dann auch sitzen.
Die bereits erwähnte Sprachausgabe ist nur in Englisch verfügbar, jedoch kann man sich Untertitel in anderen Sprachen (inkl. Deutsch) einblenden lassen.





Meine Meinung
Eriksholm: The Stolen Dream ist ein wahrer Überraschungshit. Letzte Woche hatte ich das Spiel noch gar nicht auf dem Schirm, diese Woche mache ich es glatt zum Titelthema dieser Ausgabe. Das hat es sich aber auch redlich verdient, denn es kombiniert einen angenehmen Spielfluss mit toller Geschichte. Davon hätte ich gerne mehr! Wer narrative Abenteuer und Schleichspiele mag, der sollte auf alle Fälle zugreifen. Alle anderen spielen zumindest mal die kostenlose Demo bei Steam an.
Eriksholm: The Stolen Dream | Schleich-Abenteuer |
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Entwickler: | RiverEnd Games |
Vertrieb: | Nordcurrent Labs |
Systeme: | PC, PS5, Xbox Series X|S |
Preis: | 39,99 € |
Link: | Steam, Xbox Store |
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