Duskpunk

Duskpunk

Laut dem Solo-Entwickler James Patton handelt es sich bei seinem Spiel Duskpunk um ein erzählerisches Rollenspiel. Sorry, aber wenn man sich ein paar Elemente aus einem Rollenspiel leiht, macht dass noch lange keine solches. Duskpunk ist ein bebildertes Text-Adventure. Der Stil erinnert einen an Disco Elysium und Citizen Sleeper. Letzteres gibt der Entwickler auch als Inspiration an.

Es gibt also sehr viel Text zu lesen, doch keine Sorge, dass kann man sehr gut auf Deutsch. Ich habe es nur die erste Stunde auf Englisch gespielt und dann umgestellt und nicht mehr zurück gewechselt. Das mache ich ja echt sehr selten, weil halt Englisch inzwischen meine Alltagssprache ist. Da aber der Mitentwickler und Publisher Clockwork Bird aus Wien stammt, wäre es wohl auch sehr verwunderlich, wenn man da nicht gute deutsche Texte liefert.

Doch kommen wir endlich zum eigentlichen Spiel. In Duskpunk geht es um die Schrecken des Krieges, denen unser Protagonist entkommen möchte. Und auch wenn das in einer fiktiven Welt spielt, wird man unweigerlich auch Parallelen zum Krieg in der Ukraine und im Nahen Posten ziehen. Es ist also definitiv keine leichte Kost und gehört von Kindern ferngehalten, denn es ist auch in einigen Darstellungen sehr explizit. Beim Spielstart bestimmen wir den Hintergrund unseres Charakters und wie er angesprochen wird. Auch dürfen wir ihm einen Namen geben. Mit unserem Hintergrund bestimmen wir auch unsere Erfahrungen, die bei Aktionen über Gelingen und Scheitern entscheiden können.

So spielt sich Duskpunk immer ein wenig anders. Auch sind ein paar Ereignisse zufallsbedingt, was ebenfalls den Wiederspielwert erhöht. Aktionen, die man im Text auswählt, führen die Story immer weiter. Ereignisse auf der Karte werden dagegen wie in einem TTRPG (Table Top Role Playing Game) immer ausgewürfelt. Das Auskommen beeinflusst man durch seine Charakterwerte und erhöht seine Chance mit Vorbereitung. Letzteres kostet aber Zeit und ist manchmal dann nicht möglich.

Manch einer wird sich sicherlich schon gefragt haben, warum ich das hier ein Text-Adventure nenne, wo man doch auf den Screenshots sehr viel Bilder sehen kann. Nun, weil die Handlung einem in Textform präsentiert wird. Die Bilder unterstützen nur den Text Dennoch werden alle Szenen auch textlich beschrieben. Früher musste man sich die Bilder selbst vorstellen, Kopfkino eben. Das kann man hier natürlich nur noch bedingt machen, denn man beispielsweise ein Bild eines Charakters sieht, dann prägt sich das halt ein , anstatt das wir uns diesen anhand des Textes einfach vorstellen. Unseren Protagonisten sehen wir dagegen nie. Wir bewegen uns per Mausklick auf der Karte zu den einzelnen Orten und Ereignissen. Dort passiert dann etwas oder wir bekommen den nächsten Textabschnitt präsentiert.

Technisch ist das natürlich ein wenig anspruchsvolles Spiel. So verwundert es auch gar nicht, dass es auch noch gut auf älteren PC’s läuft. Frank hat es kurz auf dem ROG Ally angespielt und dort mit der relativ kleinen Schrift Probleme gehabt. Die kann man bis zu einen gewissen Grad zwar anpassen, aber für den kleinen Display eines Handhelds reicht das nicht. Auch funktioniert die Bedienung mit dem Controller nicht wirklich gut, so dass man Duskpunk unbedingt auf seinem Desktop-PC spielen sollte.

Meine Meinung

Freunde von Text-Adventures können hier bedenkenlos zuschlagen. Sie bekommen mit Duskpunk einen exzellenten Vertreter seiner Zunft. Werernsthafte Geschichten mag, die einen viel zum nachdenken anregen, der sollte sich das Spiel ebenfalls auf alle Fälle mal ansehen. Das kann man gut, denn bei Steam gibt es eine kostenlose Demo. Also, worauf wartet ihr noch?!

DuskpunkText-Adventure
Entwickler:James Patton
Vertrieb:Clockwork Bird
Systeme:PC
Preis:19,99 €
Link:Steam
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