SCHiM


Eine Mischung aus Kunstprojekt und Spiel, dass ist SCHiM. Wir erleben eine Geschichte, die uns komplett ohne Text und Sprache erzählt wird, in einer detailreichen aber monochrome Welt. Entwickelt wurde das Spiel von niederländischen Duo Ewoud van der Werf und Nils Slijkerman. Nüchtern betrachtet haben wir es mit einem Puzzle-Spiel zu tun.

Wir sind ein Frosch oder ein ähnliches Wesen, welches sich nur von Schatten zu Schatten bewegen kann und Objekte bzw. Personen lenken hat, deren Schatten man gerade bewohnt. Wir hüpfen als von dunklem Fleck zu dunklem Fleck, manipulieren Objekte und lenken Personen durch die Spielwelt. Das ist auch schon das ganze Spiel erklärt und klingt einfacher, als es ist. Wir werden nämlich auf die Lösung nicht gerade mit der Nase gestoßen. Oft muss man um zahlreiche Ecken denken und auch einfach mal ein paar Dinge ausprobieren. Dafür bestraft einen das Spiel nicht und meistens gibt es auch mehr als einen Weg zum Ziel. Das steigert natürlich den Wiederspielwert.

Das Spiel präsentiert sich in einem monochromen Schick, der jeweils eine andere Farbe verwendet. Die Elemente im Spiel sind sehr scharf und detailliert gezeichnet. Mich hat das stark an Beistiftzeichnungen erinnert.Der Stil erlaubt auch, sich auf das Wesentliche, nämlich die Schatten zu konzentrieren. Es gibt übrigens auch keine Einblendungen in der Spielwelt, was der Immersion zu Gute kommt.

SCHiM ist ein Spiel für Zwischendurch, in dem man für ein halbes Stündchen immer wieder gerne eintaucht. Für so ein Puzzle-Spiel bracht man eigentlich keine Handlung oder Geschichten. Dennoch erzählt einem das Spiel unentwegt etwas, ganz ohne Sprache. Das ist eine Kunst für sich und wirklich extrem gelungen. Ähnlich macht das übrigens auch Cocoon, was ihr unbedingt auch spielen solltet, wenn ihr die Art von Geschichtenerzählen mögt.

Akustisch gibt es nur eine dezente Untermalung, was aber absolut okay ist und so vom Spiel nicht ablenkt. Sie ist aber auch komplett verzichtbar, wenn man z. B. bei der Zugfahrt auf den Laptop spielt. Man kann es also auch in völliger Stille genießen. Dann konzentriert man sich umso stärker auf die visuellen Dinge, was das Spielerlebnis enorm steigert.

Das Spiel schreit geradezu „Cozy Game“. Es richtet sich also auch an Leute, die nur gelegentlich spielen. Die Bedienung geht leicht von der Hand und ist einfach gehalten. Man braucht keine komplizierten Tastenbelegungen lernen und alles was man tun kann, erklärt einem das Spiel. Diese kann man im Menü aber auch individualisieren. Ansonsten gibt es wenig einzustellen. Das ist aber auch okay so, denn das Spiel ist von Natur aus schon sehr zugänglich. Ich hätte mir aber gewünscht, dass die Farben konfigurierbar sind. Wer nämlich an einer Farbschwäche leidet, was bekanntlich ja ziemlich viele Menschen auf der Welt tun, könnte man problematische Farben vermeiden.

Meine Meinung

SCHiM ist Klasse, wenn man was für Kunst und Puzzle übrig hat. Dann sollte man es unbedingt spielen oder zumindest mal ausprobieren. Das geht bei Steam, dort steht eine kostenlose Demo zur Verfügung. Also, worauf wartet ihr noch?

SCHiMPuzzle-Abenteuer
Entwickler:Ewoud van der Werf, Nils Slijkerman
Vertrieb:Extra Nice
Systeme:PC, PS4, PS5, Switch, Xbox One, Xbox Series X|S
Preis:24,99 € (nur digital)
Link:Steam, Xbox Store

LordJohn75

Spieleveteran, Medien-Guru und Eisenbahn-Romantiker. Xbox Ambassador und Insider. Schreibt das E-Mail-Magazin spielenswert und ist ein Teil der Pixelspieler.

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