Max Caulfield ist zurück! Hä, wer? Na, das super coole Girl aus Life is Strange, dass die Zeit manipulieren kann und damit entweder ihre Freundin oder einen ganzen Ort gerettet hat. Was davon nun Kanon ist, darauf geht Life is Strange: Double Exposure nicht ein. Max ist inzwischen erwachsen und die Ereignisse aus dem ersten Spiel lange Geschichte. Sie hat ihre Fähigkeiten seit Jahren nicht mehr verwendet und dies eigentlich auch nicht mehr vor. Doch dann findest sie ihre tote Freundin. Also wedelt sie die Spinnweben von ihren Fähigkeiten und öffnet den Zugang zu einer parallelen Welt, in der die Freundin noch lebendig ist. Doch auch hier trachtet ihr ein Killer nach dem Leben. Wir müssen also in der einen Welt den Mord aufklären und ihn gleichzeitig in der anderen verhindern.
Entwickelt wurde Life ist Strange: Double Exposure von Deck Nine und nicht von Don’t Nod. Die haben auch schon die letzten beiden Teile gemacht und bewiesen, dass sie das durchaus können. Seit dem letzten Teil hat man sich von einer Veröffentlichung in Episoden verabschiedet und das Spiel komplett herausgebracht. Gleichzeitig hat man aber auch den Verkaufspreis deutlich erhöht. Den hat man nun nochmal erhöht, so dass das Spiel stolze 60 € kostet. Daneben gibt es weitere Editionen, die bis 90 € reichen. Was man dafür bekommt? Klamotten und Katzen. Miau, au, au.
Ja, bitte kauft euch das Spiel nur in der Standard Edition und unterstützt diese Abzocke seitens Square Enix nicht. Bei Life is Strange: True Colors bekam man ein zusätzliches Kapitel und die Remakes der ersten beiden Spiele, also tatsächlich etwas geboten. Diesmal beschränkt man sich auf rein kosmetische Inhalte und ein Haustier. Spielerisch hat beides nicht die geringste Auswirkung. Man will also mit minimalem Aufwand maximales Geld von euch. Pfui!
Als Spieler steuert man Max durch die Welt, interagiert hier und da mit Gegenständen und Personen und löst auch mal ein kleines, banales Rätsel. In Prinzip steuert man aber immer nur von einer Cutscene zur nächsten. Die spielerische Abwechslung hält sich also in argen Grenzen. Das ist freilich nichts neues und war auch in vergangenen Teilen der Serie nicht anders. Dort führten aber immerhin die dichte Handlung und die vielen interessanten und tief gehenden Charaktere dazu, dass man das nicht so wahrnahm. Bei Life is Strange: Double Exposure ist das anders. Die neuen Charaktere sind eher flach und teilweise ganz schön unsympathisch. Auch übertreibt man es diesmal ein wenig mit der Diversität. Jeder Charakter ist entweder lesbisch, bi oder trans. Nicht falsch verstehen, ich bin absolut dafür und ein Fan für Diversität und Inklusion. Aber es ist halt einfach unrealistisch, dass da wirklich jeder Charakter zu LGBTQ+ gehört, genauso wie das Gegenteil wäre. Wie hei0t es so schön: die Mischung macht’s!
Technisch bewegt sich das Spiel auf dem Niveau des letzten Teils. Mir vielen keine nennenswerten Verbesserungen auf. Stört mich aber nicht weiter, denn Life is Strange spielt man wegen der Geschichte, nicht wegen der Präsentation. Nicht falsch verstehen: die Grafik ist durchaus ansehnlich und atmosphärisch stimmig. Das geht voll in Ordnung. Auch an der englischen Vertonung gibt es nichts auszusetzen. Schade, dass man auch diesmal auf eine komplette Lokalisierung verzichtet hat und man sich so auf deutsche Untertitel beschränken muss. Die Übersetzung ist okay, könnte aber hier und da besser sein. Gilt übrigens auch für die französischen und spanischen Texte. Man merkt schon, dass da Square Enix nicht viel Geld für ausgeben wollte. Schade.
Ein essentieller Teil der Atmosphäre hat aber schon immer auch die Musik ausgemacht. Die war in allen Teilen stimmig und passte sich gut ins Spiel ein. Bei Life is Strange: Double Exposure ist das nicht anders.
Das Spiel ist für die Bedienung per Gamepad optimiert. Tastatur und Maus funktionieren zwar, hier und da harkt es aber ein wenig. Mit dem Controller läuft alles flüssig und problemlos. Auf meinen ROG Ally lief es einwandfrei, die Untertitel lesen kann man aber leider kaum noch. Zum Glück bin ich darauf nicht angewiesen und habe die dann einfach ausgeblendet. Auf dem Steam-Deck läuft es hingegen gar nicht. Ist ein wenig schade, denn solche erzählerischen Spiele eigenen sich gut für unterwegs.
Meine Meinung
Life is Strange: Double Exposure ist kein schlechter Teil der Serie. Allerdings scheint diese sich nicht mehr weiterzuentwickeln. Spielmechaniken und Grafik treten auf der Stelle. Wer einfach nur eine neue Geschichte in dem Universum erleben will, wird nicht enttäuscht. Wer aber technischen Fortschritt und Verbesserungen erwartet, dagegen schon. Da stoßt einem dann die Preiserhöhung zum Vorgänger doppelt sauer auf..
Life is Strange: Double Exposure | Adventure |
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Entwickler: | Deck Nine |
Vertrieb: | Square Enix |
Systeme: | PC, PS5, Xbox Series X|S |
Preis: | 59,99 € |
Link: | Steam, Xbox Store |
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