Guardians of the Galaxy

Eigentlich bin ich kein großer Fan der Marvel Comics und Serien. Mit Ausnahme der Guardians of the Galaxy. Da haben mich schon immer der Humor und die skurrilen Charaktere begeistert. Somit hätte ich mich eigentlich gleich beim Erscheinen des gleichnamigen Videospiels darauf stürzen müssen. Doch die Kritik an Marvel’s Avengers ließ mich zögern, obwohl das ja von einem anderen Studio entwickelt wurde.

Erst bei einer Verkaufsaktion eines Elektromarktes habe ich schließlich zugeschlagen. Standard kann ja jeder, deshalb musste es schon die Cosmic Deluxe Edition sein. Die kommt in einer schicken Klappbox in der man Datenträger, Download-Code für Extras und Reklamezettel in einem schicken Steelbook findet. Das Juwel ist aber freilich das kleine, edle Artbook (Hardcover). Den Soundtrack bekommt man aber leider nur als Download. Hier hätte ich mir schon eine Audio-CD gewünscht, zumal man ja auf der Rückseite eine entsprechende Hülle abgebildet hat.

Aber es soll hier ja ums Spiel gehen. Deshalb Disk ins Laufwerk und los geht’s… Leider war das früher mal. Installation und Updates dauerten eine gute Stunde – da hat man wenigstens Zeit die Extras am PC herunterzuladen. Neben den Soundtrack ist das komischerweise auch das Artbook als PDF. Wozu? Lag‘ doch in der Packung!!

Der Soundtrack ist auch so eine Mogelpackung. Ganze 10 Titel gibt es – und obwohl man den den Namen „The Hits“ gegeben hat, fehlen eben diese komplett. Ziemlich frech, dafür den Spielern Geld aus der Tasche zu ziehen…

Jetzt aber endlich auf ins Spiel! Wir schlüpfen in die Rolle von Peter „Star-Lord“ Quill. Die restlichen Guardians begleiten uns zwar, sind aber nicht steuerbar. Wir können ihnen aber Befehle geben und uns mit ihnen unterhalten und Streits schlichten. Außerdem können wir ihre Fertigkeiten und Ausrüstung verbessern und ihnen nette Textilien in den Schrank packen, wenn wir diese im Spielverlauf freischalten. Nett.

Aber genug des Rollenspieleinschlags. Wir wollen endlich Action erleben! Also, rein ins Spiel und erstmal durch die Tutorials quälen. Warum meint den bitte jedes Videospiel, ich wäre ein totaler Noob den man erklären muss, wo am Controller oben und unten ist?! Naja, wenigstens wird die Schulstunde für Möchtegern-Star-Lördchen durch lustige Szenen aufgewertet, die es erträglich machen.

Auch wenn das Tutorial langweilig sein mag, sollte man sich trotzdem die ganzen Kontrollen einprägen, denn in den hektischen Kämpfen wird das Überleben sonst recht schwer. Insbesondere die Bosskämpfe sind ohne Einsatz von Team und allen Fähigkeiten nicht zu bestehen. Auch wollen Bosse immer auf ihre eigene Art und in mehreren Stufen ins Jenseits befördert werden. Das Vorgehen ist also quasi immer gleich und wird auf Dauer vorhersehbar. Die schiere Masse an Gegnern lässt aber keine Langeweile aufkommen.

Zwischendurch dürfen wir uns dann schlauchartig durch die Spielabschnitte bewegen und hin und wieder eine Teammitglied einsetzen. Sonst gibt es aber wenig zu tun. Zwischen den Missionen kann man sich auf dem Raumschiff frei bewegen und mit seinem Team interagieren und an der Ausrüstung schrauben.

Technisch macht Guardians of the Galaxy einen soliden Eindruck. Die Grafik ist nett, die Spezialeffekte gut. Sie reißen einen nicht von Hocker, aber das erledigt schließlich auch der Soundtrack – zumindest, wenn man die Hymnen der 80er mag! Die (englischen) Sprecher der Charaktere sind gut gewählt und machen einen ordentlichen Job.

Allem in allem hat mich Guardians of the Galaxy doch sehr gut unterhalten. Daher gibt es für Fans des Comics oder des Kinostreifens auf alle Fälle eine Empfehlung. Wer Action-Adventure mag, der sollte durchaus auch mal einen Blick riskieren. Von der Cosmic Deluxe Edition solltet ihr aber die Finger lassen. Die gebotenen Extras rechtfertigen den Aufpreis nämlich nicht!

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