Nein, hier haben wir nicht den x-ten Bus Simulator vor uns, sondern ein gemütliches, aber durchaus anspruchsvolles Puzzlespiel aus Brasilien. Wir müssen Bussen den Weg eben, indem wir Straßenplatten verschieben und drehen. Busse folgen stur der Mittellinie, fahren also über Kreuzungen auch nur geradeaus. Klingt zu simpel? Na, dann wartet bis Züge ins Spiel kommen.
Dann müssen wir nicht nur Straßen sondern auch Schienen richtig verlegen. Das schafft ihr im Schlaf? Nu gut, dann packen wir Bahnübergänge dazu, die es zu sichern gilt. Ihr bekommt aber nur eine spezielle Anzahl an Schranken, die es so zu platzieren gilt, dass sie die Straße just an der Stelle blockieren, wo Zug und Bus aufeinandertreffen. Das ist dann nicht mehr ganz so einfach, denn man muss nicht nur die Fahrzeit abschätzen, sondern evtl. auch die Standzeit des Busses an der Haltestelle berücksichtigen. Haltestelle? Ja, natürlich hat der Bus die Aufgabe Fahrgäste zu sammeln. Der direkte Weg mag zwar zum Ziel führen, wenn ihr dabei aber diese auslasst, dann sind die Fahrgäste ziemlich sauer. Ist euch schon mal passiert? Gut, dann macht ihr ja sicherlich den Fehler hier nicht…
Mit unterschiedlichen Höhenstufen kommt dann noch ein weiterer Faktor ins Spiel, der für längere Denkphasen sorgt. Hier gilt es dann auch mit Tunneln und Rampen zu arbeiten. Ich habe mir tatsächlich auf manchen Karten den Weg verbaut, weil ich stur glaubte, alles würde so passen. Nur fehlte mir dann zum Ende hin eine Kreuzung oder eine Kurve. Dann muss man ja irgendwo was in der Planung falsch gemacht haben, denn alle Karten sind natürliich lösbar. Den eigenen Plan im Kopf aber auszublenden und wieder ganz von vorne zu beginnen, ist schwieriger als man annehmen möchte.
Anfangs fahren meist nur Güterzüge über die Karten, die sich noch leicht in den Busfahrplan integrieren lassen. Später bekommt man es dann mit Personenzügen zu tun und manche Karten haben einen Bahnhof an dem diese natürlich anhalten. Allerdings sind diese Züge länger als der Bahnhof und blockieren also evtl. auch anschließende Bahnübergänge. Da diese dort länger halten, als die Busse an ihren Haltestellen, kann einem das schon mal Probleme machen. Wenn man dann der Bahnübergang nicht gesichert hat kracht es. Das tut es auch dann, wenn wir die Straßen und Schienen nicht korrekt verbunden haben oder die Sicherung komplett vergessen haben.
Neu anfangen brauchen wir deshalb aber nicht. Das Spiel erlaubt es uns den Fehler zu erkennen, zu beheben und anschließend die Fahrt neu zu starten. Es bleibt also schön fair und auch Gelegenheitsspieler, die sonst eigentlich nicht am Computer oder der Konsole spielen, können damit ihrer Spaß haben.
Werfen wir einen kurzen Blick auf die Technik, die wenig überraschendes bietet. Die Grafik ist bunt und comicartig, was aber gut passt und besonders „cosy“ ist. Die Musikuntermalung stammt dagegen aus dem Fahrstuhl zur Hölle. Ich habe ja schon manches Gedudel ertragen, aber das hier war dann zu viel für meine Nerven. Vielleicht soll es aber einen auch aufregen, damit die Rätsel schwerer werden? Jedenfalls konnte ich nach dem Abstellen das Spiel erst so richtig genießen. Übrigens sind die Lautstärkeregeler auch das Einzige was sich dort finden lässt. Und auch hier hat man mit der neuen Unsitte angefangen, sich nur mit dem Steuerpad auf dem Controller durch die Menüs bewegen zu können. Warum macht ihr Deppen das? Der Daumen ruht auf dem Stick!
Meine Meinung
Busway Islands ist ein tolles Puzzlespiel und als Freund des ÖPNV auch mit idealer Thematik für mich ausgestattet. Wenn man sich mit den technischen Mängeln arrangieren kann, sollte man durchaus mal einen Blick auf das Spiel werfen. Kostet ja auch nicht die Welt…
Busway Islands | Puzzlespiel |
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Entwickler: | Rising Moon Games |
Vertrieb: | QUByte Interactive |
Systeme: | PC, PS4, PS5, Switch, Xbox One, Xbox Series X|S |
Preis: | 2,99 € (nur digital) |
Link: | Steam, Xbox Store |