Der Held dieses Spiels ist ein Golem. Doch wir sind weder aus Stein noch Eisen, sondern dem Backofen entsprungen. Wir sind fluffig weich und duften lecker. Wir sind ein Brotteig-Golem!

Von unserem Vater, dem Bäcker, erhalten wir eine wehrhafte Schöpfkelle. Damit kann man nicht nur Suppe auf Teller verteilen, sondern auch bösen Buben eine über die Rübe ziehen und Hindernisse beseitigen. Echt praktisch, oder?

Born of Bread sieht auf den ersten Blick wie ein Action-Adventure aus, ist aber tatsächlich ein waschechtes Rollenspiel mit Rundenkämpfen. Die sind taktischer und anspruchsvoller, als der niedliche, comicartige Grafikstil vermuten lässt. Bedauerlicherweise hat man auf eine Vertonung gänzlich verzichtet, so dass man ständig sehr viel Text zu lesen hat. Das hemmt ein wenig den Spielfluss und ist auf Dauer auch sehr ermüdend. Hier hätte man besser getan und ein paar Sprecher engagiert. Damit wäre das Spiel auch deutlich zugänglicher, denn gerade auf Konsole im Wohnzimmer ist das Lesen der Schrift problematisch.

Bernd das Brot, äh sorry, Born of Bread erzählt eine unterhaltsame Geschichte, die man auch gut mit den Kindern erleben kann. So eignet sich das Spiel auch gut, die Kleinen an komplexere Abenteuer mit der Mama/dem Papa in fantastischen Welten heranzuführen. Ich weiß, die würden die Kinder lieber ins Bett packen und Baldur’s Gate 3 spielen, aber hey, Euer Nachwuchs wird ja vielleicht Bäcker. Dann muss er doch wissen, wie man so einen Brotteig-Golem zubereitet und ihn die Welt retten lässt…

Wie heißt es so schön: Born of Bread ist weder Fleisch noch Fisch. Soll heißen: in allen Belangen eher ein mittelmäßiges Spielerlebnis. Die Idee ist zwar nett und der Grafikstil gefällig, mehr leider aber auch nicht.

Meine Meinung

Born of Bread kann man spielen, muss man aber nicht!https://store.steampowered.com/widget/1555140/