Ruffy and the Riverside

Ruffy and the Riverside

Zockrates Laboratories haben sich mit ihrem Namen keinen Gefallen getan. Der erweckt nämlich kaum Vertrauen (eher das Gegenteil). Da die aber immerhin aus Franken stammen, muss man ihnen wohl eine Chance geben. Also haben wir uns Ruffy and the Riverside nicht nur angesehen, sondern mit der ganzen Familie auch fleißig gespielt.

Die Kinder fanden den Grafikstil komisch, Simone und mir gefiel er dafür umso besser. Er besteht aus 2D-Figuren/Objekte in einer 3D-Welt, genau so wie schon in Paper Mario. Dabei ist alles gezeichnet und schön bunt. Der Clou ist aber, dass die Grafik Teil der Spielmechanik ist. Wir können nämlich Texturen im Spiel mit einer Fähigkeit austauschen. So können wir beispielsweise Ranken an eine Wand versetzen, damit wir daran hoch klettern können. Das erlaubt uns nicht nur neue Wege zu entdecken, sondern damit auch einige Rätsel zu lösen. Was nach billigem Cheat klingt, ist aber eine durchaus interessante Spielmechanik, die man sehr gut in das Spielgeschehen integriert hat.

Wir ließen die Kinder spielen und haben ihnen dabei zugesehen. Hin und wieder drückten sie Mama oder Papa auch mal den Controller in die Hand, wenn sie an einer Stelle einfach nicht weiter kamen. Meistens war es eine Stelle, an der ein Rätsel den Weg blockierte und sie einfach nicht auf dessen Lösung gekommen sind. Es gab aber auch Stellen, an denen sie sich „verhüpft“ haben, weil sie mit Optik/Steuerung nicht klar kamen. Ich gebe es zu: auch Papa hatte an diesen so seine Probleme und meisterte sie nur mit beharrlichen immer wieder versuchen. An einer Stelle reichte ich aber dann auch frustriert den Controller an Mama weiter, die im ersten Anlauf weiter kam. Ich möchte aber festhalten, dass das sicherlich nur Glück war und nichts mit Können zu tun hatte…

Einige Abschnitte werden als klassische 2D-Level gespielt. Mit diesen hatte keiner von uns größere Probleme, denn das spielte sich wie in anderen 2D-Platformern auch. Der Übergang ist dabei fließend und wunderbar in die Spielwelt integriert. So fühlt es auch nicht als eigenständiger Teil oder gar Fremdkörper an. Überhaupt scheint man sich mit Spiel- und Leveldesign viel Mühe gegeben zu haben. Das gilt auch für die Geschichte, die man uns erzählt. Sie ist nett und unterhaltsam und wirkt nicht aufgesetzt oder gezwungen, wie bei so manchen anderen Plattformer. Brauchen tut es die freilich eigentlich nicht. Die Spielmechaniken funktionieren auch ohne Rahmenhandlung gut, mit machen sie aber mehr Spaß. Die Kinder neigten aber (wohl aus Gewohnheit) anfangs dazu, sie viel zu schnell weg zudrücken und zu ignorieren. Nachdem Papa aber darauf hingewiesen hat, dass er dieser für seinen Text doch folgen muss, wurden sie auch gelesen.

Zu lesen gibt es einiges. Zu hören dagegen gar nichts. Auf eine Sprachausgabe wurde vollständig verzichtet. Dafür sind die deutschen Texte wenigstens nicht maschinell übersetzt. Bei einem deutschen Studio auch das mindeste, aber leider auch nicht mehr selbstverständlich. Okay, ich habe gelogen. Natürlich gibt es was zu hören: Geräusche und Musik. Letztere ist ganz nett, geht einem mit der Zeit aber dann doch auf die Nerven. John nennt das ja Fahrstuhlgedudel – und ja, das ist sie wohl auch. Allerdings störten sich die Kinder weniger daran, als die Eltern. Kann also gut auch eine Generations- und/oder Geschmackssache sein.

Simone bat mich, noch die Animationen der Figuren anzusprechen. Diese wippen und zucken nämlich wenn sie nur herumstehen. Das soll lustig aussehen und gehört zu Stil des Spiels. Für jemanden in dessen Familie es aber Erkrankungen gibt, die mit solchen Symptomen kommen, ist das nicht lange zu ertragen – und schon gar nicht lustig. Leider gibt es auch keine Möglichkeit, dass irgendwo abzustellen. Sehr traurig ist es, dass das Spiel auch ohne diese Animationen nicht weniger lustig wäre, es diese also absolut nicht gebraucht hätte.

Meine Meinung

Ruffy and the Riverside ist ein durchaus netter und abwechslungsreicher Puzzle-Plattformer, der aber nicht frei von Kritik ist und hier und da auch ein paar kleinere Schwächen offenbart. Wer sich damit arrangieren kann wird aber gut unterhalten.

Ruffy and the RiversidePuzzle-Plattformer
Entwickler:Zockrates Laboratories
Vertrieb:Phiphen Games
Systeme:PC, PS5, Xbox Series X|S
Preis:19,99 € (nur digital)
Link:Steam, Xbox Store
Fediverse-Reaktionen
Avatar von Frank

Eine Antwort zu „Ruffy and the Riverside“

  1. Avatar von StarWolf3000

    Beim ersten Bild musste ich irgendwie an das Coverartwork von Plok denken.

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