Diplomacy is Not an Option

Diplomacy is Not an Option

Wenn man Mittelalter in einem Videospiel erleben will, dann landet man meistens bei einem Strategiespiel. Kein Wunder, sind doch die riesigen Schlachten, die Burgen und Befestigungsanlagen idealer Schauplatz für große strategische Schlachten. Der Titel dieses Spiel macht es schon deutlich: Diplomacy is Not an Option. Grob runter gebrochen gab es damals drei Typen von Auseinandersetzungen: die Schlacht auf offenen Felde, die Belagerung einer Stadt bzw. Festung und deren Verteidigung. Davon gibt es natürlich unzählige Nuancen und die Geschichte lehrt uns, dass nicht immer die größere Armee auch den Sieg davon trägt. Keine Spielreihe porträtiert das besser als Total War. Kann da ein kleines Indie-Spiel dagegen halten?

Absolut, denn Schlachten schlagen ist nur ein Teil des Spiel. Bis dahin muss man einen langen Weg gehen, der aus dem Aufbau von Siedlung, Festung und Heer besteht. Die Aufbaukomponente ist ja normalerweise das, was Total War ignoriert und uns fertige Szenarien liefert. Allerdings bekommt man damit einen völlig neuen Spielfaktor geboten, denn ein Fehler bei Planung und Bau der Befestigung kann über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Weniger schön ist, dass der Entwickler unbedingt auch Fantasy-Elemente, genau Magie ins Spiel bringen musste. Ja das ist ganz spaßig, kann sich aber auch als echter Spielverderber entpuppen. Diplomacy is Not an Option will grundsätzlich nicht so ernst sein oder gar mit Total War konkurrieren. Es legt großen Wert auf die Physikdarstellung. So fliegen Gegner lustig durch die Luft, wenn ein Katapult einen Treffer landet. Ja das sieht nett aus, aber mir verdreht sich da der Magen. Solche Schlachten sind brutal und waren für die Beteiligten immer der blanke Horror. Das ins lächerliche zu ziehen finde ich geschmacklos. Vermutlich sollte ich aber schon froh sein, dass da dann nicht auch literweise roter Saft verspritzt wird.

Technisch ist Diplomacy is Not an Option solide. Grafik und Sound okay, die Bedienung funktioniert gut. Lokalisierung gibt es keine, das Spiel ist nur in Englisch verfügbar. Große Sprachkenntnisse braucht man aber nicht, um das Spiel zu verstehen. Trotzdem wären natürlich deutsche Texte nett.

Meine Meinung

Diplomacy is Not an Option ist ganz nett. Aber auch nicht mehr. Die Spielmechaniken funktionieren gut und man hat seinen Spaß. Wer aber historisch korrekte Schlachten erleben will ist hier leider an der falschen Adresse. Wer sich aber nicht in die Tiefen eines Total War einarbeiten will und Echtzeitstrategie mag, sollte dem Spiel aber eine Chance geben.

Diplomacy is Not an OptionEchtzeitstrategie
Entwickler:Door 407
Vertrieb:Door 407
Systeme:PC
Preis:28,99 € (nur digital)
Link:Steam
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