Ich mag Katzen. Sie sind liebenswerte Kreaturen, die aber durchaus einen eigenen Willen haben und ziemlich selbstständig sind. Bei meinem Großeltern war immer einer dieser Vierbeiner zu Hause. Über die Jahre waren das einige, die alle ihre Eigenheiten hatten. Manche waren verspielt und freuten sich wenn die Enkel zu Besuch kamen. Andere konnten mit uns (und Menschen generell) wenig anfangen und kratzten einen, wenn man ihnen zu nahe kam. Was sie aber alle gemein hatten: sie waren extrem entdeckerfreudig und streiften nicht nur durch den Garten, sondern durch die ganze Nachbarschaft. Oft auch mal ein paar Tage lang. Meistens kamen sie aber immer zurück, denn sie wussten, dass da immer ein reich gedeckter Tisch auf sie wartete. Das erzählten sie ab und an wohl auch ihren Katzenfreunden und so kamen die auch gerne mal bei den Großeltern auf einen Imbiss vorbei.
Warum ich euch das erzähle= Nun, weil wir in Copycat einen dieser Vierbeiner spielen. Wir werden von einer netten, alten Dame aus dem Tierheim geholt. Schon da ist uns klar, dass es ihr nicht besonders gut geht. Ihre Tage scheinen bereits gezählt zu sein. Wir bekommen auch ziemlich schnell mit, dass ihr wohl ihre eigene Katze vor einigen Wochen weggelaufen ist. Wir sind also offenbar Ersatz für den geliebten Vierbeiner Als Heimkatze sind wir eher misstrauisch und nicht sehr zugänglich. Das sind Katzen ja generell eher weniger. Also fassen wir nur langsam Vertrauen zur alten Dame. Und als wir uns endlich an sie gewöhnen, da schlägt das Schicksal z.



Copycat ist ein Walking Simulator auf vier Pfoten. Es gibt nur sehr rudimentäre Spielmechaniken. Es geht hauptsächlich um das Entdecken und die Reise, die sich uns auftut. Die Geschichte dreht sich um Verlust, Trauer und wie man damit umgeht. Auch wenn das Spiel an sich eher einen gemütlichen Eindruck hinterlässt, das behandelte Thema ist kein leichtes.
Die Welt aus Katzenaugen zu betrachten ist durchaus interessant. Die Perspektive rügt Dinge in den Fokus, die einem Zweibeiner wohl eher entgehen. Man bekommt ein Gespür für die kleinen Dinge, die das Leben lebenswert machen. Wir streifen durch eine malerische Kleinstadt, die aber nicht nur Licht sondern auch Schatten hat. Wir sind auf der Suche nach unserem Platz im Leben. Durchaus etwas, mit dem man sich identifizieren kann.



Das Spiel präsentiert sich in sehr hübscher Grafik, die sich vor allem durch ihre Inszenierung hervortut. Der Spiel mit Licht und Schatten schafft eindrucksvolle und oft sehr melancholische Szenen. Als Katze sprechen wir natürlich nicht. Wir können auf Knopfdruck aber miauen. So interagieren wir hauptsächlich durch unsere Taten mit der Umwelt. Lassen wir uns streicheln oder kratzen wir die Hand, die uns entgegen gestreckt wird. Manchmal hat man aber auch nur die Wahl der Art der Ablehnung, besonders zu Spielstart. Da ist einfach unser Misstrauen zu groß, um überhaupt eine Annäherung zuzulassen. Das ist sehr gut gemacht. Die Menschen sprechen mit uns und das ist auch voll vertont. Allerdings nur in Englisch, aber das ist ja inzwischen normal. Bildschirmtexte und Untertitel kann man sich aber auch auf Deutsch anzeigen lassen. Gesteuert wird der Vierbeiner am besten mit einem Controller. Wir haben auf der Xbox Series X gespielt, können also nicht sagen, wie es sich auf PC und PC-Handheds spielt. Theoretisch sollte das gut gehen, aber für das Spielerlebnis ist vermutlich ein größerer Bildschirm besser.







Meine Meinung
Als ich diese Zeilen tippe, habe ich erst das halbe Spiel durch und werde es auf alle Fälle noch zu Ende spielen. Schließlich will ich wissen, ob die Katze letztlich ein zu Hause finden wird. Ihr merkt also schon, dass das ein sehr packendes und spielenwertes Erlebnis ist, was Copycat bietet. Gebt dem Spiel ruhig mal eine Chance und schaut euch zumindest mal die kostenlose Demo an!
Copycat | Walking Simulator |
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Entwickler: | Spoonful Of Wonder |
Vertrieb: | Neverland Entertainment |
Systeme: | PC, PS5, Xbox Series X|S |
Preis: | 14,99 € (nur digital) |
Link: | Steam, Xbox Store |
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