Castle of Blackwater

Bevor wir zum eigentlich Spiel kommen, muss ich euch erzählen, warum ich mir Castle of Blackwater überhaupt angesehen habe. Nun, eigentlich ganz einfach: uns wurde ein Key angeboten und ich habe ihn eingelöst. Das tat ich, ohne recht viel mehr als den Titel des Spiels zu kennen. Ja, ich weiß, sollte man nicht machen. So hatte ich es also mit einem Mehrspieler-Detektiv-mit-Mini-Spielen zu tun. Das schlimme daran: Mehrspieler. Ich hasse diese Spiele. Okay, das stimmt nicht: ich hasse die zufällig zugeteilten Mitspieler, die sich meist als toxische Missgeburt aus der dritten Hölle entpuppen. Aber kommen wir zum Spiel…

Castle of Blackwater einen Genre zuzuweisen viel mir schwer. Es will irgendwie überall und nirgends rein passen. Nennen wir es mal ein digitales Gesellschaftsspiel. Das passt ganz gut, denke ich. Man könnte es wohl auch eine Cluedo-like mit Mini-Spielen nennen. Das trifft es wohl noch besser. Zum Spielstart bekommt jeder eine geheime Rolle zugewiesen. Nach und nach müssen wir herausfinden, wer wer ist – und wer den Mord begangen hat. Das machen wir mit allerlei Mini-Spielen. Erwähnte ich schon, dass ich davon kein großer Fan bin? Nun ja, sie machen hier zumindest eine Zeitlang Spaß und sind auch abwechslungsreich genug. Außerdem müssen wir natürlich mit unseren Mit- bzw. Gegenspielern kommunizieren und interagieren. Schließlich ist das hier ein Gemeinschaftsspiel. Folglich funktioniert Castle of Blackwater auch nur online. Eine lokale Möglichkeit zum gemeinsamen Spielen gibt es nicht. Die würde auch nicht funktionieren, denn dann sieht man ja auch gleich, was und vor allem wer sein Mitspieler ist.

Beim Testen hatte ich leider das Pech, dass von gut einem Duzend versuchten Spielen ich nur zwei tatsächlich beenden konnte. In einem Fall versagte die Technik (Verbindungsabbruch), in den anderen verließen die Mitspieler das Spiel einfach. Das empfand ich sehr frustrierend, aber dafür kann ja Castle of Blackwater an sich nichts. Jetzt wisst ihr auch, warum ich lieber alleine und ohne gesellschaftlichen Zwang spiele. Aber lassen wir das.

Technisch kann Castle of Blackwater an sich schon überzeugen. Das Spiel sieht nett aus, der Sound nervt einen nicht zu sehr und die Bedienung mit Maus und Tastatur funktioniert gut. Auch hat man sich für eine gut lesbare Schrift entschieden, die auch auf kleinen Bildschirmen (ROG Ally) noch lesbar ist. Mit Controller als Mausersatz und virtueller Tastatur ist die Bedienung aber nicht gut. Das Spiel ist in mehrere Sprachen lokalisiert, darunter auch Deutsch. Das betrifft natürlich nur die Texte des Spiel selbst. Die Chats wurden bei allen meinem Partien in Englisch geführt. Man sollte also schon über rudimentäre Kenntnisse dieser Sprache verfügen.

Die beiden Partien, die ich erfolgreich beenden konnte, dauerten so zwischen einer halben und ganzen Stunde. Mit mehr Übung geht das aber vermutlich auch deutlich schneller. Wir mussten uns aber alle erst in das Spiel und seine Mechaniken einarbeiten, so dass die Sitzungen entsprechend länger waren. Zeitdruck vom Spiel gibt es nur sehr selten. Wenn man minutenlang chatten will, dann kann man das auch tun. Deshalb sollte man schon etwas Geduld für seine Mitspieler mitbringen. Bei mir hatten das leider offenbar nur wenige. Aber das ist ein menschliches Problem.

Ein ziemlich gutes Tutorial greift einen in den ersten Spielminuten hilfreich unter die Arme. Es kann aber nicht alle Aspekte des Spiels abdecken, so dass man manches einfach ausprobieren bzw. an anderer Stelle nachlesen muss.

Meine Meinung

Castle of Blackwater adressiert eher Gelegenheitspielerinnen und -spieler, nicht den Hardcore MMO’ler. Wer Rätsel und vor allem Mini-Spiele mag und diese auch mal mit seinen Freund(inn)en spielen will, ist hier gut aufgehoben.

Castle of Blackwaterdigitales Gesellschaftsspiel
Entwickler:Castle of Blackwater
Vertrieb:Castle of Blackwater
Systeme:PC
Preis:6,99 € (nur digital)
Link:Steam
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