Wer wollte nicht schon immer mal ein böser Totenbeschwörer sein? Nun, in Necro Story bekommen wir dazu Gelegenheit. Das Spiel ist eine Mischung aus Taktik, Rollenspiel und Adventure. Außerdem stellt man schnell fest, dass sich das Spiel selbst nicht so ernst nimmt. Es will super lustig sein, was aber leider nicht immer gelingt. Das liegt weniger am Niveau der Witze, sondern deren Häufigkeit. Irgendwann zuckt man nur noch müde mit der Schulter.

Da hilft es auch nicht, dass die Übersetzung den Humor eher mäßig transportiert. Mancher Witz geht in den deutschen Texten einfach verloren. Im Englischen bin ich ab und an über Redewendungen gestolpert, die ich nicht kannte. Da fehlte mir einfach das Wissen der englischen Geschichte. Letztlich kann man sich aber damit arrangieren.

Vor dem Spielstart passen wir den Nekromanten unseren Vorstellungen an. Wir können das Geschlecht wählen, was aber weniger das Aussehen, sondern mehr die Anrede in Texten beeinflusst. Danach verpassen wir unserer Kleidung noch eine individuelle Farbnote. Das einen Charakter.-Editor zu nennen wäre wohl übertrieben. Es ist aber schön der Spielfigur eine individuelle Note verpassen zu können. Danach erweckt uns ein Geist namens Vivi und führt uns dann auch durch das Tutorial. Unsere ersten Gegner sind knuffige Pilzwesen, die man eigentlich eher knuddeln möchte als zu verhauen. Da wir aber extrem böse sind, hat Niedlichkeit freilich bei uns keine Chance.

Der Kampf sieht zwar aus wie in einem JRPG, lauft aber in Echtzeit ab. Man agiert also direkter und ohne lange Planung von Zügen. Dennoch sollte man sich schon eine Taktik zurechtlegen und die Schwächen der Gegner ausnutzen. Wir stehen übrigens selbst immer in der letzten Reihe, vor uns reihen sich idealerweise die von uns beschworenen Kreaturen auf. Zum Spielstart können wir nur klapprige Skelette beschwören die nicht viel aushalten. Trotzdem können sie nützlich sein, hindern sie die Gegner doch daran uns direkt anzugreifen – zumindest eine kurze Weile. Aber das kann schon den Kampf entscheiden.

Das Spiel präsentiert sich in bunter Comicgrafik. Das erwartet man in einem Spiel über einen Totenbeschwörer eher nicht. Allerdings passt sie gut zum humoristischen Ansatz, den das Spiel verfolgt. Akustisch bekommt man nur das Nötigste geboten: ein paar Geräuscheffekte und Hintergrundklänge. Sprachausgabe gibt es keine. Schade, denn mit der hätte man manche Witze deutlich besser rüberbringen können, als in schnöder Textform. Die Schwierigkeit richtet sich auch eher an Einsteiger und Gelegenheitsspieler, als an erfahrene Recken. Aber letztlich scheint dies ja die angepeilte Zielgruppe zu sein.

Meine Meinung

Necro Story macht schon Spaß ist aber letztlich nur ein mittelmäßiges Spiel, welches aus der großen Masse nicht hervor sticht. Wer was für Zwischendurch mit viel Humor sucht, der sollte aber ruhig mal einen Blick darauf werfen. Necro Story könnte da vielleicht genau das Richtige sein.