GYLT

GYLT ist ein gruseliges Action-Adventure mit Puzzle- und Schleicheinlagen. Ursprünglich erschien das Spiel vor gut einem Jahr exklusiv für Stadia. Nach dem Untergang der Plattform hat Tequila Works nun eine Portierung für die gängigen Plattformen veröffentlicht. So kommen wir nun auch in den Genuss einer der wenigen Highlights, die Stadia zu bieten hatte.

Wir schlüpfen in die Rolle von Sally, einem kleinen Mädchen aus Bethelwood. Ihr Leben ist alles andere als einfach und, als kürzlich ihre Cosine Emily verschwindet, noch viel schlimmer geworden. Nachdem sie von einer Gruppe Bullies verfolgt wurde, landete sie in einer verdrehten Version der Stadt, in der ihre Ängste und schlechten Erinnerungen reale Form annehmen. So müssen wir nicht nur mit den eigenen Dämonen ringen, sondern auch herausfinden was mit Emily passiert ist.

Das tun mir meistens mit Schleichen und dem Lösen von Rätseln. Es steht uns aber frei, die Kreaturen auch zu konfrontieren. Dann hilft uns die Taschenlampe, denn die kann Monster einfrieren (siehe Titelbild) und funktioniert dabei ähnlich wie bei Alan Wake. Anders als der Schriftsteller haben wir aber kein Arsenal an Waffen im Rucksack. Wir können aber die Umgebung für uns nutzen und den Kreaturen, mit etwas List und Verstand, Fallen stellen. Da aber die Auseinandersetzung uns auf der Suche nach Emily nicht weiterbringen, neigt man sehr schnell dazu, diesen aus dem Weg zu gehen. Es ist schön, dass das Spiel einem hier maximalen Handlungsfreiraum gönnt.

GYLT ist ein 20-Euro-Indietitel. Da erwartet man auch technischer Seite nicht allzu viel. Die Grafik ist hübsch und die Szenen stimmungsvoll inszeniert, ohne dabei selbst die alten Konsolen ins Schwitzen zu bringen. Überrascht wird man von dem, was da aus den Lautsprechern kommt, nämlich eine komplett deutsche Vertonung. Man hat nicht nur die Bildschirmtexte übersetzt, sondern auch die Sprachausgabe synchronisieren lassen. Das ist heute selbst bei AAA-Spielen nicht mehr zwingend der Fall. Umso erfreulicher ist es dann natürlich bei einer kleinen Indie-Produktion. Vermutlich verdanken wir diesen Umstand aber wohl Google, die ja Stadia weltweit vermarktet haben. Da liegt es nahe, dass die Spiele dann auch möglichst barrierefrei zugänglich sein sollten. Außerdem dürfte man mit dem Exklusiv-Deal genügend Geld eingenommen haben, um diese teuren Arbeiten überhaupt erst möglich zu machen.

Meine Meinung

Es muss nicht immer Triple-A sein! Diese Meinung hatte ich ja schon bei Scars Above vertreten und sie bewahrheitetet sich bei GYLT erneut. Spielspaß lässt sich eben nicht an den Millionen messen, die die Produktion gekostet hat. Ich brauche auch keine auf Hochglanz polierten ultra-realistischen 4k-Bilder in 60 fps in einem Spiel, um davon gut unterhalten zu werden. Ganz im Gegenteil: ich mag den comichaften Grafikstil von GYLT. Von mir gibt’s eine Empfehlung!

Entwickler:Tequila Works
Vertrieb:Tequila Works
Systeme:PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S
Preis:19,99 €
Link:Steam, GOG, Xbox Store

LordJohn75

Spieleveteran, Medien-Guru und Eisenbahn-Romantiker. Xbox Ambassador und Insider. Schreibt das E-Mail-Magazin spielenswert und ist ein Teil der Pixelspieler.

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