Atomic Heart

Die Kontroverse

Bevor wir über das Spiel sprechen, müssen wir auch den Gerüchten um Entwickler Mundfish auf den Grund gehen. Diesem wird vorgeworfen, pro russisch eingestellt zu sein und den Angriffskrieg gegen die Ukraine indirekt zu unterstützen. All das sind Gerüchte und Anschuldigung. Handfeste Beweise dafür – aber eben auch dagegen – gibt es nicht.

Bei Mundfish will bzw. kann man sich nicht äußern. Wenn da noch Teile der Belegschaft in Russland arbeiten, kann es für die lebensgefährlich werden, wenn man sich gegen das Regime äußert. Andrerseits wird man sich auch nicht pro-russisch äußern, wenn man einen internationalen Vertrieb seines Produktes plant. Da aber an Atomic Heart schon Jahre vor Putin’s Angriff auf die Ukraine gearbeitet wurde, ist das mit den angeblich versteckten Anspielungen auf die Ukraine in Spiel Blödsinn. Das sind Dinge, die einem nur jetzt auffallen, weil sie uns auffallen wollen. Wie heißt es so schön: im Zweifel für den Angeklagten…

Das Spiel

Kurioserweise hätte das Spiel wohl ohne die Kontroverse nie die Wellen geschlagen, denn es ist absolute Durchschnittskost. Sorry, wenn ich Euch da vorweg schon die Illusion nehmen muss, es hier mit einem guten Spiel zu tun zu haben. Aber fangen trotzdem vorne an.

Wir spielen einen Major des Politbüros, der zum Spielstart einer sowjetischen Parade und Festivitäten beiwohnt. Doch damit ist bald Schluss, denn die Roboter drehen durch und wollen die Welt von uns Fleischlingen befreien. Offenbar hat man bei Mundfish zu viel Terminator geguckt – und Bioshock gespielt. Das wird schnell deutlich, denn der Auftakt hat sehr viel Ähnlichkeit mit der Ankunft in Rapture.

Andere Spielelemente hat man frech bei Deus Ex und Dying Light 2 geklaut. Eigene Ideen und Ansätze sind kaum vorhanden. So wirkt Atomic Heart auch sehr unausgewogen und uninspiriert. Dazu noch eine mehr als banale Rahmenhandlung, die uns auch nicht so wirklich motivieren kann.

Technisch kann man dagegen eigentlich nicht nörgeln. Die Grafik ist ordentlich, die Vertonung stimmig. Auch auf der alten Konsolengeneration (ich habe es auf Xbox One X gespielt) sieht sehr gut aus. Allerdings gibt es dort hin und wieder Einbrüche und Ruckler, die aber auf das Spiel keinen negativen Einfluss haben.

Meine Meinung

Ich mag Ballerspiele ja eher weniger. Dennoch konnte ich nicht umhin, wenigstens einen Blick auf Atomic Heart zu werfen. Da es Teil des Game Pass ist, kostete mich das auch nichts. Geld hätte ich nämlich dafür definitiv keines ausgegeben. Atomic Heart ist nämlich wirklich kein gutes Spiel…

Entwickler:Mundfish
Vertrieb:Focus Entertainment
Systeme:PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S
Preis:69,99 € (im Game Pass)
Link:Steam, Xbox Store

LordJohn75

Spieleveteran, Medien-Guru und Eisenbahn-Romantiker. Xbox Ambassador und Insider. Schreibt das E-Mail-Magazin spielenswert und ist ein Teil der Pixelspieler.

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