Microsoft übertrug am gestrigen Abend ihre ersten Spiele-Highlights dieses Jahres. Letztes Jahr war dabei die Veröffentlichung von High-Fi Rush das Highlight, dieses Jahr überraschte Square Enix mit einem neuen Mana-Spiel – dem ersten seit gut 15 Jahren!
Wer die Übertragung verpasst hat, der kann diese freilich noch in Gänze auf YouTube nachholen. Nachfolgend habe ich das Wichtigste daraus zusammengefasst. Ihr habt Diskussionsbedarf? Dann findet ihr im Forum ein Thema dazu. Ergänzungen und Meinungen könnt ihr gerne auch in den Kommentaren anfügen.
Ara: History Untold (Herbst 2024)
Erscheint für: PC – im Game Pass ab Tag 1
Das neue Aufbaustrategiespiel Ara: History Untold von Oxide Games hat mich in seinen Bann gezogen. Es versprüht ein wenig Siedler-Charme, kombiniert diesen mit einer Priese Age of Empires und rundet dieses mit ein paar frischen, neuen Spielideen ab. Klingt gut.
Allerdings bleiben noch zu viele Fragezeichen, um letztlich sagen zu können, ob die vollmundigen Worte auch der Realität entsprechen. So zeigte man bislang nur Mehrspieler-Mechaniken. Ob und wie man Solisten in Ara: History Untold unterhalten will ist noch unklar. Bis Herbst bleibt aber auch noch genügend Zeit, dass zu kommunizieren.
Avowed (Herbst 2024)
Erscheint für: Xbox Series X|S, PC, Cloud – im Game Pass ab Tag 1
Das neue Fantasy-Action-Rollenspiel von Obsidian wurde uns erstmals etwas genauer vorgestellt. So sahen wir die Insel mit ihren sehr unterschiedlichen Biomen, die unterschiedlichen Kampfstile, die uns zur Verfügung stehen und die Ausrüstung, die wir dabei verwenden.
Zwar wurde es vermieden es auszusprechen, aber Avowed ist wohl zu einem gewissen Teil ein Soulslike. Zumindest hat man sich vieler Elemente und Mechaniken bedient, die diese Spiele auszeichnen. Man zeigte aber auch vieles, was neu ist. So besitzt Avowed durchaus das Potential aus der Masse an ähnlichen Spielen hervorzutreten.
Indiana Jones and the Great Circle (2024)
Erscheint für: Xbox Series X|S, PC, Cloud – im GamePass ab Tag 1
13 Minuten peitschen-schwingende Archäologie konnten wir erleben. Dabei wurde nun auch gezeigt, dass wir hauptsächlich in der ersten Person spielen, die an gewissen Stellen für inszenatorische Zwecke in die Außenansicht wechselt. Für das Genre des Action-Adventure ist das eine ungewöhnliche Wahl. Diese Spiele setzten eigentlich immer auf die Sicht aus der dritten Person, weil man da einfach ein besseres Mittendrin-Gefühl vermitteln kann und auch mehr Übersicht über das Spielgeschehen bietet.
In den Ohren war dann auch die „falsche Stimme“ von Indiana Jones. Verständlich, dass da nicht Harrison Ford selbst zu Worte kommt, aber wenigstens hätte man eine ähnlich klingende Stimme wählen können.
Von der eigentlichen Handlung bekam man dagegen so gut wie gar nichts mit. Nazis sind aber wohl reichlich vorhanden und Indiana hat auch wieder eine Frau an seiner Seite. Die scheint aber durchaus mehr als schmückendes Beiwerk zu sein und spielt vermutlich sogar abschnittsweise eine tragende Rolle.
Sehen lassen kann sich Indiana Jones and the Great Circle durchaus. Ob man es auch spielen kann, bleibt noch abzuwarten. Einen Erscheinungstermin gibt es auch nicht, nur dass es noch für dieses Jahr geplant sei.
Visions of Mana (Sommer 2024)
Erscheint für: Xbox Series X|S, PC
Besuch aus Japan! Square Enix enthüllte Visions of Mana, ihr neues Action-Rollenspiel und den ersten Titel dieser Reihe seit 15 Jahren. Die Reihe war in früheren Tagen bei Nintendo und Sony zu Hause. Erstmals kommt nun ein Serienteil auch auf die Microsoft-Konsole (und Nintendo geht leer aus).
Die Grafik ist bunt, die Charaktere ziemlich niedlich. Visions of Mana bleibt ihren Nintendo-Wurzeln treu. Das freut Fans und Nostalgiker, ob das aber reicht und die Massen von dieser alten Serie zu begeistern? Im Sommer bekommen wir darauf eine Antwort.
Senua’s Saga: Hellblade II (21. Mai 2024)
Erscheint für: Xbox Series X|S, PC, Cloud – im Game Pass ab Tag 1
Für viele dürfte dieses Spiel wohl der Grund gewesen sein, die Übertragung überhaupt anzusehen. Es ist auch das einzige, welches einen konkreten Erscheinungstermin erhalten hat. Wir wissen also was wir Ende Mai spielen werden, richtig?
Senua’s Reise führt sie nach Island, welches von Mythen und Tyrannei heimgesucht wird. Kein sehr einladender Ort also. Wenn man dann auch noch Senua’s geistige Verfassung berücksichtigt, erwartet uns mit Sicherheit ein psychisch sehr anstrengendes Spielerlebnis. Aber genau das zeichnete ja schon den ersten Teil aus. Ich gebe es gerne zu: den ersten Teil kann ich nur in kleinen Stücken konsumieren – und habe ihn bis heute nicht beendet. Er lässt mich aber auch nicht los und ich kehre regelmäßig zurück (vielleicht schaffe ich es bis Mai ja endlich zum Abspann).
Die Stimmen, die Senua hört, haben mehr Bedeutung erhalten. Sie warnen nicht nur vor Gefahren, sondern leiten uns auch an. Sie helfen uns bei den Rätseln, die auch in Island eine große Rolle spielen. Die Kämpfe sind hingegen so inszeniert, dass man deutlich Senua’s Anstrengungen spürt. Sie meistert sie meistens gerade so und immer ist das eigene Überleben der Antrieb dafür. Das macht sie erschreckend realistisch.
Aber das ist ja auch, was Ninja Theory erreichen wollen: den Spieler aus seiner Komfortzone locken, vor neue Herausforderung stellen und schließlich ein Erlebnis bietet, dass noch lange in ihren Köpfen bleibt.
Zusammenfassung
Ehrlich fand ich es ein wenig Schade, dass da nur große Produktionen gezeigt wurden. Hätte man nicht auch das eine oder andere kleine Spiel für Zwischendurch zeigen können? Hätte die Übertragung sicherlich aufgewertet. Sich aber auf eine Handvoll Titel zu beschränken , ist eine gute Entscheidung. So kann man denen mehr Zeit einräumen (und Leute aussprechen lassen) ohne die Aufmerksamkeitsspanne der Zuschauer zu überanstrengen. Da könnte sich Geoff mal ein Scheichen abschneiden…
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