Heute muss ich mir mal Luft machen. Ende letzten Jahres habe ich bei Larian Studios die physische Version von Baldur’s Gate 3 für meine Xbox bestellt. Sie sollte Anfang dieses Jahres geliefert werden. Laur Larian wurde sie das auch. Erhalten habe ich sie aber nicht. Der extrem teure Kurierdienst hat die wohl entweder vor die Haustür gelegt oder beim Nachbarn abgegeben. So genau wisse man das nicht. Wie denn der Nachbar heißt, wollte ich wissen. Kann man mir nicht sagen. Okay…

Larian war selbst unwillig oder schlicht nicht in der Lage das aufzuklären. Eine Ersatzlieferung sei auch nicht möglich, dann die Stückzahl sei genau abgezählt. Hmm. Man würde mich aber in der zweiten Auflage berücksichtige, die im Sommer verschickt würde. Wie jetzt? Also doch nicht limitiert?!

Nun, was soll ich sagen: der Sommer ist fast rum und ich halte Baldur’s Gate 3 immer noch nicht in meinen Händen. Als ich vergangene Woche den Status erfragte, sagte man mir, dass ich doch schon lange beliefert worden sei. Einen Vermerk, mich bei der zweiten Charge mit einem Ersatz zu versorgen, gab es also gar nicht. Man prüfe das aber gerne nochmal und würde sich dann spätestens am Abend bei mir melden. Das war vor einer Woche…

Heute habe ich dann ziemlich förmlich mein Geld zurückgefordert und ihnen dafür eine Frist von sieben Tagen eingeräumt. Mal sehen, ob wenigstens das klappt…

Ihr dachtet, damit sei mein Ärger mit Baldur’s Gate 3 vorbei? Nein, er geht erst so richtig los! Ich habe mir dann die Digital Deluxe Edition gekauft, damit ich es endlich spielen kann. Anfang war auch alles gut. Doch plötzlich meckerte meine Xbox, dass der Speicher fast voll sei. Darauf verweigerte Baldur’s Gate 3 auch das Speichern, obwohl auf der SSD noch knapp 200 GB frei sind. Man kann zwar Spielstände überschreiben, aber das will ich eigentlich nicht.

Was ist passiert? Nun, ich spiele grundsätzlich alleine und offline, damit ich das auch ungestört tun kann. Sollte ja kein Problem sein, denn schließlich ist das ein Einzelspieler-Rollenspiel (mit optionalen Ko-Op). Pustekuchen: Baldur’s Gate 3 ist ein Datensammel-Trojaner! Es protokolliert jeden Scheiß und sendet diesen an Larian. Okay, das machen eigentlich alle Spiele. Die meisten aber nur dann, wenn man auch eine Verbindung mit dem Netz hat. Abschalten kann man das meistens nicht, denn auch eine entsprechende Einstellungsmöglichkeit, ist bei vielen Spielen nur zur Beruhigung gedacht. Aber darüber habe ich mich ja schon ausgelassen.

Baldur’s Gate 3 treibt das nun auf die Spitze und schreibt bei fehlender Verbindung zum Server alles in den lokalen Cache. Wenn der voll ist, kann man auch nicht mehr speichern. Nun, weil die Speicherstände auch dorthin geschrieben werden und nicht im eigentlichen Spiel verbleiben (wie bei jedem anderen Spiel). So hat der volle Cache massive Auswirkungen auf das Spiel und macht es quasi unspielbar. Das geht auch super schnell, nach gut vier Stunden ist er voll. Vor Baldur’s Gate 3 hat den kein einziges Spiel zum Überlaufen gebracht. Man kann den Cache zwar manuell löschen und so wieder frei räumen. Macht man das, dann sind aber auch alle Spielstände weg (siehe oben). Klasse, dafür verdient Larian echt eine Auszeichnung!

Fazit: Ich werde wohl nie das Ende von Baldur’s Gate 3 sehen, denn da mache ich einfach nicht mit. Die Rückerstattung bei Microsoft hat wenigstens reibungslos geklappt, so dass ich keinen (weiteren) finanziellen Schaden erlitten habe. Nur meine Zeit hätte ich wohl besser in ein anderes Spiel investieren sollen…