Die Pixelspieler

Was macht ein ganzes Dorf auf den Rücken eines riesigen Dinos? Die Frage stellt sich wohl jeder, der The Wandering Village zum ersten Mal sieht. Eine wirkliche Antwort darauf gibt es eigentlich nicht. Es ist halt Fantasy und da rettet uns der Dino eben vor dem Aussterben. Wir sind der Häuptling dieses Dorfes und für dessen Ausbau verantwortlich. Wahrlich keine kleine Aufgabe.

Also ziehen wir Gebäude hoch und schicken unsere Dorfbewohner zum Sammeln von Nahrung und Baumaterial. Das funktioniert wie in anderen Aufbauspielen auch. Da unsere Ansiedlung aber mobil ist, können wir das Nutzen um z. B. das Klima zu beeinflussen. Auch bestimmt das Klima der Region was auf dem Rücken unseres Freundes so wächst und gedeiht. Brennt die Sonne vom Himmel und ist Wasser knapp, dann leidet auch unser Dorf darunter, genauso wie der Autor beim schreiben dieser Zeilen.

The Wandering Village hat durchaus umfangreiche Waren- und Produktionsketten zu bieten. Mit dem Ausbau der Siedlung wächst auch deren Anspruch und damit auch die Komplexität. Damit muss man sich schon ein wenig in das Spiel einarbeiten und vor allem die vielen Hilfstexte in den Menü aufmerksam studieren. Sonst kann man sich nämlich durchaus in eine Sackgasse manövrieren, was der Motivation nicht sehr zuträglich ist. Inzwischen hat der Entwickler hier aber mit mehreren kleinen Updates nachgebessert und die Lernkurve etwas flacher gestaltet. Somit kommen nun nicht nur Meisterstrategen mit dem Spiel klar.

Technisch ist das Spiel grundsolide. Der Grafikstil mag nicht jedem gefallen, ich fand sie aber sehr schön und stimmig. Sie trägt die Atmosphäre des Spiel sehr gut. Die Geschichte (ja das Spiel hat eine!) wird uns im Stil einer Visual Novel erzählt. Dabei kann man die Texte auf Deutsch lesen, bei der Sprachausgabe muss man sich aber mit Englisch begnügen. Das ist nicht weiter schlimm, denn theoretisch kann man diesen Teil des Spiels auch gänzlich ignorieren. Man will aber der Geschichte schon gerne folgen, denn sie ist durchaus interessant. Musik und Soundkulisse sind exzellent, jedenfalls für meine Ohren. Die Stuerung mit dem Controller geht ganz gut. Am PC wird man aber gerne zu Maus und Tastatur greifen. So spielen sich halt Strategiespiele auf dieser Plattform einfach besser. Soll aber jetzt nicht heißen, dass man The Wandering Village auf Konsole nicht genauso gut spielen kann!

Meine Meinung

Ich gebe es zu, als mir John den Key für das Spiel aufgedrückt hat, war ich nicht sonderlich begeistert. Nach knapp 10 Stunden kann ich aber nun echt nicht mehr davon ablassen. Es hat einen Charme, der mich von Start weg in seinen Bann gezogen hat. Das mag nun sicherlich nicht für jeden funktionieren, aber bitte gebt The Wandering Village wenigstens mal eine Chance. Es hat viele nette Ideen und Ansätze, die es von der breiten Masse abheben. Alle das sollte eigentlich schon als Grund dafür reichen…