Als kleiner Junge hatte ich auch ein Modellauto mit Funkfernsteuerung. Nichts besonders, halt ein Spielzeug. Es gibt aber auch jene RC-Cars, die man selber baut und optimiert, um damit an professionellen Rennen teilzunehmen. In Recharge geht es um letztere. Statt mehre Tausend Euro in ein reales Modellauto zu stecken, kann man hier für ein Bruchteil des Preises virtuell diesem Hobby frönen.
In Zentrum stehen natürlich die spannenden Rennen, aber auch an das Drumherum hat man gedacht. So kann man den virtuellen Schraubenzieher schwingen und an den Rädchen drehen, bis man das Optimum aus seinen Mini-Flitzer herausgeholt hat. Das hat überraschend viel Spieltiefe und auch spürbare Auswirkungen. So habe ich es regelmäßig geschafft, mein Auto in einen wild hüpfenden Gummiball zu verwandeln. Da schaffen nur Meister am Schraubenzieher, auch wenn es die Gewinnchancen auf Null reduziert.
Recharge möchte das Hobby möglichst realistisch nachbilden und simulieren. Es ist also eher ein Forza mit Modellautos als ein Mario Kart, auch wenn es optisch zu letzterem eine größere Verwandtschaft pflegt. Das merkt man auch an der Steuerung, die präzise Eingaben verlangt. Wer aber schon mal ein Modellauto selbst ferngesteuert hat, kennt das nur zu gut. Hektische Reaktionen am Controller werden also böse bestraft und lassen unseren Flitzer meist ausbrechen oder gegen eine Bande rasen. Wer nach einer entspannten Runde Spaß sucht, wird mit Recharge wohl nicht glücklich werden.
Technisch macht das Spiel eine ziemlich gute Figur. Die Grafik ist ziemlich hübsch, detailliert und performant. Dazu heulen die kleinen Elektromotoren aus dem Lautsprechern und fetzige Beats heizen die Rennen an. In Realität lenkt man solche Wagen ja mit einer Funkfernbedienung, die einem Controller nicht unähnlich ist. Deshalb verwundert es dann auch überhaupt nicht, dass man diesen al einzig wahre Eingabemethode für Recharge anerkennt. Auf dem Steam-Deck läuft es leider nicht. Das kann sich aber noch ändern, schließlich handelt es sich momentan noch um ein Spiel im Early Access. So sind derzeit auch noch nicht alle Spielinhalte vorhanden, die man im fertigen Zustand bieten will. Auf der Steam-Seite kann man eine Roadmap finden, die darüber informiert, was in den kommenden Wochen und Monaten zu erwarten ist.

















Mein Ersteindruck
Mein Modellauto hat meinen Fahrstil nicht lange überlebt. Virtuell stelle ich mich da nicht besser an. Das schmälert meinen Spielspaß aber nicht im Geringsten, auch wenn ich zugeben muss, dass hier und da schon mal ein wenig Frust aufkam. Auch bin ich über ein, zwei Bugs gestolpert, die Entwickler haben also noch ein wenig Arbeit vor sich…
Recharge | Rennspiel |
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Entwickler: | Room Games |
Vertrieb: | Room Games |
Systeme: | PC |
Preis: | 19,99 € |
Link: | Steam |
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