Out of Sight

Wir spielen ein kleines Mädchen in einem Spukhaus. Damit würde man sicher noch keinen Oskar gewinnen. Was aber, wenn das Mädchen blind ist und die Welt durch die Augen ihres Teddybären wahrnimmt. Nun, dass würde vermutlich eine Nominierung schon eher in Reichweite bringen. Wenn man das dann noch mit toller Spielmechanik und einer spannenden Geschichte kombiniert, ist der Gewinn so gut wie sicher.

Sophie, so der Name des kleinen Mädchen, will den Schrecken dieses Hauses entkommen und als Spieler müssen wir sie dabei unterstützen. Da wir die Welt aus den Augen des Teddybären sehen (die Entwickler nennen das Second-Person-View) wirken Räume und Gegenstände überdimensional groß. Das verstärkt natürlich auch den Spukfaktor, der ansonsten eher subtil. Sophie und wir wissen, dass das Gefahren und Schrecken auf uns lauern, allerdings nicht wann und wo wir sie auch zu Gesicht bekommen. Das verstärkt unsere Anspannung und lässt Schreckmomente noch viel deutlicher wirken. Überhaupt wirken Horrorgeschichten mit Kindern in der Hauptrolle für mich eh viel gruseliger und schlimmer, als das etwa bei amerikanischen Splatter-Horror der Fall ist. Da kommt mir inzwischen eher das Kotzen (auch wegen der unterirdischen Qualität mancher Machwerke) und weniger der Schrecken. Aber zurück zum Spiel.

Sophie trägt ihren Teddybär wie ein Schutzschild vor sich. So bewegen wir uns dann ähnlich eines First-Person-Spiels durch das Haus. Damit Sophie aber klettern oder mit Dingen interagieren kann, muss sie den Teddybär absetzten. Das geht an bestimmten Stellen und dann sehen wir das Geschehen aus einer fixen Position, deren Perspektive wir mit dem zweiten Stick aber beeinflussen können. Diese Abschnitte spielen sich dann eher wie ein Plattformer. Dann schieben wir Stühle und Kisten, um Sophie auf neuer Ebene wieder zum Teddybären zu bringen, denn sich dann wieder vor die Brust hält. Dieser Wechsel zwischen Perspektive und Spielmechaniken funktioniert flüssig und gut.

Technisch macht Out of Sight einen soliden Eundruck. Eine schöne und düstere Grafik, die durch das Spiel mit Gräße und Perspektive eine ganz eigene Atmosphäre generiert. Unterstützt wird das durch dezente Geräusche, die oft von außerhalb unseres Blickwinkels zu kommen scheinen. Kein Wunder, dass das Spiel einem die Verwendung eines Kopfhörers für das Spiel empfiehlt, denn damit verstärkt sich der Eindruck nochmal. Selbst wenn man kein Weichei ist, wird man des öfteren vom Sessel hoch schrecken. Das Spiel bietet eine englische Sprachausgabe mit Untertiteln in vielen Sprachen, darunter auch Deutsch. Man versteht auch mit Schulenglisch das meiste, so dass man nicht unbedingt Untertitel lesen muss. Das reist einem nämlich schon ein wenig aus der dichten Atmosphäre des Spiels. Sophie und Teddy steuern wir idealerweise mit dem Controller. Der empfiehlt sich wohl auch am PC. Ob das Spiel auf Handhelds läuft, haben wir nicht ausprobiert, denn man spielt es am besten in einem dunklen Raum ohne externe Einflüsse und nicht im Bus auf der Fahrt zur Arbeit.

Meine Meinung

Wenn ihr wissen wollt was ich dieses Wochenende mache: Out of Sight durchspielen! Mich hat das Spiel von der erste Minute in seinen Bann gezogen und es will nun auch beendet werden. Wer Adventures und Jump’n’Run’s mag und sich gerne gruselt, der sollte auf alle Fälle einen Blick auf das Spiel werfen. Das geht mit der Demo auf Steam ganz gut. Übrigens gibt es auch eine VR-Version, falls ihr so ein Brillendings besitzt.

Out of SightHorror-Adventure
Entwickler:The Gang
Vertrieb:Starbreeze Entertainment
Systeme:PC, PS5, Xbox Series X|S
Preis:24,99 € (nur digital)
Link:Steam, Xbox Store
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