Clair Obscur: Expedition 33 ist ein Rollenspiel, dass neue Wege geht. Die Welt ist eine Mischung aus französischer Renaissance und Märchenbuch-Fantasy. Das geht sehr gut zusammen und die Atmosphäre zieht einen sofort in ihren Bann. Die Entwickler haben aber nicht bei der Präsentation aufgehört, sondern auch die Spielmechaniken ihren Vorstellungen angepasst. Auf den ersten Blick orientieren diese sich sehr an einem JRPG. Aber nur auf den ersten, denn die Rundenkämpfe sind durchzogen von Echtzeitelementen, bei denen es auf die Reaktion des Spielers ankommt.
Ja, auf den ersten und auch auf den zweiten Blick scheint das nicht zusammen zu passen. Allerdings gewöhnt man sich recht schnell an die ungewöhnliche Mechanik und nach einer gewissen Weile will man es auch gar nicht mehr anders haben. Der Flow ist extrem gut gelungen und das System bringt endlich mal ein wenig Abwechslung in die festgefahrenen Rollenspiel-Bahnen.





Die Spielwelt ist sehr linear, wenn auch immer mal wieder Abzweigungen zum Erkunden einladen. Dort findet man meistens etwas Brauchbares, manchmal auch nur ein Monster, dass wir verhauen. Anfangs sind wir meist alleine unterwegs, finden dann aber im Laufe des Abenteuers weitere Mitstreiter, die unsere Party verstärken. Zwischen ihnen können wir frei hin und her wechseln. Einen Hauptcharakter, den wir selbst erstellen, gibt es in Clair Obskur: Expedition 33 nicht. Alle Charaktere sind fest vorgefertigt und sehr detailliert ausgearbeitet. Beim Levelaufstieg verteilt man aber Punkte und lernt neue Fertigkeiten. So passt man sie an den persönlichen Spielstil an. Das Aussehen können wir nur durch Frisuren und Kleidung verändern. Die müssen wir aber erst im Spielverlauf finden und freischalten. Einen Charaktereditor besitzt das Spiel nicht.
Die Welt ist fantasievoll und farbenfroh, Die Grafik sehr hübsch und detailliert. Da gibt es nichts auszusetzen. Auch der Soundtrack ist exzellent, allerdings ging mir die permanente und unterbrechungsfreie Beschallung nach einer Weile gehörig auf die Nerven. Man hätte ihn besser dosieren müssen, die Verramschung als Hintergrundgedudel hat er wirklich nicht verdient. In Folge sind auch die Geräuscheffekte eher sparsam ausgefallen. Schade. Dafür glänzt das Spiel mit guter Sprachausgabe, jedenfalls in Englisch und Französisch. Auf Deutsch muss man sich mit Untertiteln begnügen. Die sind aber zumindest gut übersetzt und es gibt auch entsprechende Einstellungen mit der man deren Aussehen anpassen kann. Auch sonst hat man Wert auf Zugänglichkeit gelegt, wie ein Blick in die Einstellungen verrät. Hier und da könnte man freilich aber noch mehr machen, aber es wird schon mehr geboten als in manch anderem Spiel.
Wir haben übrigens nicht nur auf Xbox Series X, sondern auch auf dem PC gespielt, den Microsoft hat uns freundlicherweise mit einem kostenlosen Abo des PC Game Pass versorgt. Einen Key für das Spiel haben wir nicht bekommen, weshalb wir auch nicht vorab spielen konnten. Somit haben wir etwa ein Drittel des Spiel selbst erlebt und noch eine ziemliche Reise vor uns…




Meine Meinung
Clair Obscur: Expedition 33 ist fantastisch und gut, weil es soviel anders macht und auf Rollenspiel-Gepflogenheiten scheißt (pardon my language). Wer auch nur ein bisschen was für Rollenspiele, Fantasy und Frankreich übrig hat muss das einfach spielen!
Clair Obscur: Expedition 33 | Rollenspiel |
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Entwickler: | Sandfall Interactive |
Vertrieb: | Kepler Interactive |
Systeme: | PC, PS5, Xbox Series X|S |
Preis: | 49,99 € (im Game Pass) |
Link: | Steam, Xbox Store |
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