Wir sind das Mädchen Anita, die in einer dubiosen Forschungseinrichtung aufgewachsen ist und dort zahlreichen Experimenten unterzogen wurde. Ihr Bewustsein wurde mit der Nano-Einheit Apostle verschmolzen. Mit deren Hilfe kämpfen wir uns fortan durch die Levels dieses Action-Spiels.
NanoApostle ist eine Zeitreise in die Frühzeit der Computerspiele. Die Grafik wirkt altbacken und simpel (aber mit durchaus flüssigen Animationen und tollen Effekten), die Spielmechaniken sind einfach strukturiert, der Schwierigkeitsgrad dafür umso anspruchsvoller – eben so wie man das von alten Spielen kennt. Dazu wird das ganze dann auch in einem Old-School-Anime-Stil verpackt und auch entsprechend blumig erzählt. Das ist gewöhnungsbedürftig, aber offenbar das was die Entwickler wollten. Fans der japanischen Comics werden das sicherlich mehr zu würdigen wissen, als ein Alter Sack der mit dem Lustigen Taschenbuch aufwuchs.
Die Action macht schon Spaß, aber ab und an hat mich der hohe Schwierigkeitsgrad auch eher frustriert. Das liegt nun nicht ausschließlich am Spiel, denn mit fortschreitenden Alter werden nun mal die Reflexe langsamer. In meiner Jugend in den 80ern hätte ich vermutlich für NanoApostle nur ein müdes Schulterzucken übrig gehabt. Ist doch Kinderkram. Leider ist aber nicht nur Können ausschlaggebend für den Erfolg, sondern der Faktor Glück spielt auch eine nicht ganz unbedeutende Rolle. So kann man schlicht einfach in eine Situation kommen, in der selbst perfektes und fehlerfreies Spiel einem nicht vor dem Ableben schützt. Das ist für den Spieler natürlich dann doppelt frustrierend und zeugt eindeutig von schlechtem Spieldesign.
Technisch ist NanoApostle natürlich recht anspruchslos. Daher verwundert es dann auch kaum, dass es auch auf Switch, PS4 und Xbox One perfekt und ohne qualitative Einbusen läuft. Akustisch bekommt man eher moderne Klänge zu hören. Die sind okay, passen aber nicht so ganz zum restlichen Vibe des Spiels. Sicherlich ist das aber auch Geschmackssache. Unsere Protagonisten steuern wir natürlich mit einem Controller – auch am PC. Daher scheint es auch ein guter Anwärter für Handhelds zu sein. Steam bemängelt aber die zu kleine Schrift, die sich nicht anpassen lässt. Das dürfte folglich auch auf der Switch im Handheld-Modus ein Problem sein. Sprachausgabe bietet das Spiel übrigens keine, die Texte sind aber allesamt in mehrere Sprachen (u. a. Deutsch und Englisch) übersetzt worden. Die Lokalisierung der erwähnten Sprachen ist ganz solide, hier und da beschleicht einem aber der Eindruck, dass da wohl primär maschinell übersetzt wurde. Jedenfalls gibt es Stellen sowohl in der deutschen, wie auch in der englischen Version, an denen sehr wörtlich übersetzt wurde. In beiden Sprachen würde das so aber niemand sagen. Ein menschlicher Übersetzter hätte das wohl bemerkt und anders gemacht.







Meine Meinung
NanoApostle ist mir in seiner Präsentation zu simpel geraten und an vielen Stellen einfach zu schwer und frustrierend. Spieler(innen) fortgeschrittenen Alters kann ich es daher nicht empfehlen. Jüngere Semester, besonder jene mit einer Vorliebe für Animes und Mangas, mag das Spiel aber gefallen. Sie sollten ruhig mal eine Blick riskieren, aber bitte nicht zu viel erwarten. Aus der Masse sticht NanoApostle leider nicht hervor.
NanoApostle | Action/Hack’n’Slay |
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Entwickler: | 18Light Game Ltd. |
Vertrieb: | PQube |
Systeme: | PC, PS4/5, Switch, Xbox One, Xbox Series X|S |
Preis: | 19,99 € (nur digital) |
Link: | Offizielle Webseite |
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