Amerzone: The Explorer’s Legacy

Damit ihr gleich wisst was ihr lest: ich bin ein gro0er Fan von Benoit Sokal und habe besonders die Syberia-Abenteuer rauf und runter gespielt. Ja, nicht alle davon sind gut, aber die Geschichten und das Setting einzigartig. Amerzone war quasi deren Urahn und sein erstes Abenteuer. Nun hat man es liebevoll restauriert und auf moderne Systeme gebracht. Logisch, dass ich mich da sofort ins Abenteuer stürzen musste.

Das Spiel beginnt auf einer Straße vor einem Leuchtturm. Dort kommt uns ein Postbote entgegen, der eine Unterhaltung mit uns beginnt. Er erzählt uns, dass er dort gerade einen Brief eingeworfen hat, denn wir doch vielleicht direkt überreichen könnten. Natürlich machen wir das. Im Turm angekommen, wollen wir eigentlich ein Interview mit dessen Bewohner ober seine Reise nach Amerzone führen. Doch die Uhr des alten Mannes ist abgelaufen. Nach kurzen Gespräch verstirbt er an seinem Schreibtisch, aber nicht um uns quasi das Versprechen abzuringen seine Reise für ihn zu beenden. Also durchsuchen wir den Leuchtturm nach nützlichem und machen uns dann auf den Weg…

Für den einen oder anderen mag die Steuerung erstmal verwirrend und ungewohnt sein. Wir bewegen uns nämlich nicht frei umher, sondern auf Knopfdruck auf einen Hotspot. Auch die Kamera ist fixiert. Mit dem Remaster hat man daran nichts verändert, allerdings die Bedienung an einen Controller angepasst. Ursprünglich verwendete man ausschließlich eine Maus am PC.

Wir durchsuchen also alle Bildschirme nach Interaktionsmöglichkeiten, also ähnlich wie in einem Wimmelbildspiel. Ein besonderes Augenmerk legt Amerzone: The Explorer’s Legacy aber auf die viele Rätsel. Die sind durchaus anspruchsvoll und nicht selten muss man um mehr als eine Ecke denken, um auf die Lösung zu kommen. Sie spielen sich wie früher, was an mancher Stelle schon mal frustrierend sein kann. Aber als Fan habe ich das erwartet und, ganz ehrlich, ich möchte das auch gar nicht anders haben. Es gehört halt einfach zu den Abenteuern von Benoit Sokal dazu. Würde man das auf Benutzerfreundlichkeit und Zugänglichkeit trimmen, würde viel dessen wohl verloren gehen. Ich kann aber durchaus verstehen, wenn sich manch einen moderneren Ansatz gewünscht hätte.

Technisch hat man das Spiel auf Hochglanz poliert. Die Grafik wirkt deutlich schärfer und farbenfroher, büßt aber nichts am ursprünglichen Charme ein. Die Zwischensequenzen hat man komplett neu gemacht und der Übergang von diesem zum eigentlichen Spiel ist fließend. Früher sah man hier einen Ladebildschirm. Auch akustisch hat man das Spiel überholt. die Sprachausgabe ist deutlich klarer, die wenigen Geräusche und der Soundtrack von Störgeräuschen befreit. Leider wirken manche Dialoge noch genauso steif wie früher. Hier hätte man gerne machbessern können. Ja, man könnte argumentieren, dass das auch zum Charme des Spiels gehört. Da aber dadurch ja am Charakter des eigentlichen Spiels nichts verändert würde, wäre eine Verbesserung hier wünschenswert gewesen. Die deutsche und englische Lokalisierung sind aber durchaus gut. Das Spiel bietet nicht nur übersetzte Texte und Menüs, sondern auch eine entsprechende Sprachausgabe. Das ist ja inzwischen eine Rarität geworden, dürfte aber der Tatsache geschuldet sein, dass das ursprüngliche Spiel schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Damals war das nämlich noch Standard.

Meine Meinung

Selbst wenn ich versuchen würde, hier möglichst ohne den Fanboy in mir meine Meinung kund zu tun, wäre Amerzone: The Explorer’s Legacy immer noch ein ziemlich gutes Remake eines Old-School-Adventures. Wer die gesamten Abenteuer von Benoit Sokal erleben will, der kommt ohnehin nicht um sein Frühwerk herum. Es gibt keinen guten Grund, dies nicht mit dieser Neuauflage zu tun. Adventure-Freunden muss ich es vermutlich auch nicht empfehlen, die installieren es vermutlich schon…

Amerzone: The Explorer’s LegacyAdventure
Entwickler:Microids Studio Paris
Vertrieb:Microids
Systeme:PC, PS5, Xbox Series X|S
Preis:39,99 € (nur digital)
Link:Steam, Xbox Store
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