Digitales Spazieren gehen ist seit Firewatch total in Mode. Auch in Caligo tun wir dies. Allerdings gehen wir nicht durch die reale Welt, sondern bewegen uns in Erinnerungen und dem eigenen Verstand. Folglich sehen mir magische Landschaften und Kuriositäten, eben das was man sich so zusammen spinnt.

Wir interagieren mit einer anderen Seite von uns, die wir in dieser Welt treffen. Zwar sehen wir sie auch ab und an, meist ist sie aber nur ein innerer Dialog. Also ähnlich der Funksprüche in Firewatch mit der Kollegin im anderen Turm. Diese Stimme erzählt uns quasi die Geschichte während wir durch die Traumwelt wandeln. Hier und da können wir auch Dinge einsammeln. Damit soll wohl das doch sehr monotone Wandern aufgelockert werden. Klappt aber nicht so gut, denn Sammelobjekte in einer Galerie sind nicht wirklich spielrelevant. Man kann sie also auch guten Gewissens ignorieren.

Die Handlung ist sehr abgedreht, aber durchaus spannend erzählt. Man will doch irgendwie wissen, ob man träumt oder man doch tot ist und in einer Art Jenseits wandert. Spielerische Herausforderungen oder alternative Wege bietet es keine. Das ist Schade und reduziert den Wiederspielwert gegen Null.

Der eine oder andere mag sich vielleicht fragen, warum wir hier ein Spiel besprechen, dass bereits im September 2017 erschienen ist. Damals kam die PC-Version heraus, nun bringt man das Spiel aber auch auf Switch, Playstation 5 und Xbox Series X|S. Man hat die Verbesserungen der Konsolenversion aber auch als kostenloses Update für den PC veröffentlicht. Das freut Neueinsteiger auf der Plattform, wird aber wohl eher nicht zum erneuten Spielen animieren. Technisch macht Caligo durchaus einen runden Eindruck. Die Grafik ist hübsch und detailliert, auch wenn Luft nach oben bleibt. Der Sound ist atmosphärisch stimmend und die Dialog gute vertont. Jedenfalls in Englisch und Russisch. Das sind auch die einzigen Sprachen, die das Spiel überhaupt bietet. Das hat man leider seit der Veröffentlichung auf dem PC nicht geändert.

Meine Meinung

Caligo ist schon ganz nett. Mehr aber auch nicht. Empfehlen möchte ich es nur Fans von Fantasy und Mystery, die mal einen Abend lang gut unterhalten werden wollen. Man sollte sich aber schon bewusst sein, dass das ein relativ kurzes Erlebnis ist und keinen Wiederspielwert bietet.