Die Pixelspieler

Ein Mädel ballert sich durch bunte Welten und das macht sogar mir mehr Spaß, als ich zugeben möchte. Onirism ist ein Action-Adventure in einem niedlichen Comicgewand und extrem cooler Action. Das Spiel ist vor einer Weile aus dem Early Access entlassen worden, was aber leider ein wenig unter ging. Auch bei uns lag der Key eine Weile herum und ich habe es erst kürzlich installiert.

Uns erwarten 20 Level und 10 Kapitel, in denen wir es mit Puzzeln, Plattform-Action und natürlich auch reichlich Geballer zu tun bekommen. Warum wir uns das antun? Weil jemand unser geliebtes Kuscheltier entführt hat. Das kann Carol nicht auf sich sitzen lassen und macht sich dran, dem Schurken zur Strecke zu bringen. Aber das beste: Carol darf Harley fahren und Einhorn reiten. Take my fucking money!!!

Natürlich muss das kleine Mädchen auch gegen große Bosse bestehen. Da werden dann trotz der niedlichen Optik Assoziationen zu Soulslike offensichtlich. Ich habe meist zwei, drei Anläufe gebraucht, dann aber doch triumphiert. In „echten“ Souls(like) mag mir das nicht gelingen. Deshalb hätte ich gut auch darauf verzichten können. Mir ist aber schon klar, dass ich da eher alleine auf weiter Flur stehe. Dankenswerterweise halten sich die Bosskämpfe aber in Grenzen.

Abgedreht ist übrigens nicht nur die Welt, sondern auch die Ausrüstung der Kleinen. Ich plädiere für die Einführung des rosa Regenschirms in allen zukünftigen Ballerspielen. Okay, es gibt auch jede Menge Schießgerät. Und ein Einhorn, erwähnte ich schon das Einhorn! Onirism bietet uns Action in kleinen Dosen und lässt uns dazwischen immer wieder verschnaufen und mal die Welt genießen. Dann müssen wir aber nicht nur erkunden, sondern meist auch das eine oder andere Rätsel lösen. Die sind meistens relativ einfach und mit etwas Grips auch machbar. Ein, zwei Rätsel hatte ich aber, bei denen sich mir die Lösung nicht sofort erschlossen hat. Dann habe ich eine Pause eingelegt und später weitergespielt, was mir die Erleuchtung und die Lösung des Rätsel brachte.

Technisch macht Onirism einen passablen Eindruck. Die Grafik ist schick, der Ton gut, der Soundtrack fetzig und die Steuerung mit einem Controller nahezu perfekt. Allerdings merkt man hier und da, dass das Spiel dann doch kein TripleA-Titel ist. Die Animationen sind manchmal etwas primitiv und hier und da brach die Leistung bei mir ein. Das schiebe ich hier aber mal auf meine Hardware und den Umstand, dass es keine native Linux-Version des Spiels gibt. Ich konnte damit auch leben, meinen Spielfluss hat es nicht beeinträchtigt. Leider ist das Spiel nicht auf Deutsch lokalisiert worden. Man kann es in Englisch und Französisch jeweils mit Sprachausgabe spielen und sich Untertitel und Texte in Spanisch, brasilianischen Portugiesisch, Koreanisch, Chinesisch, Japanisch und Russisch anzeigen lassen. Besonders letzte Sprache hätte man gut und gerne sein lassen können und lieber Ukrainisch und Deutsch mit aufgenommen!

Meine Meinung

Onirism ist ein sehr nettes Action-Adventure mit viel Geballer, aber auch mit anspruchsvollen Rätseln und Sprungeinlagen. Langeweile kommt in diesem Spiel jedenfalls keine auf. Das Spiel zeigt uns was passiert, wenn man die Plüschtiere kleiner Mädchen verschwinden lässt. Die mutieren dann nämlich zum schließfreudigen Racheengelchen und reiten auf niedlichen Einhörnern. Erwähnte ich schon das Einhorn?! Kaufen. Jetzt.