Die Pixelspieler

Unser Dorf wurde weg gespült, wir konnten uns mit ein paar Überlebenden aber auf ein Schiff retten. Nun müssen wir dieses zur schwimmenden Stadt ausbauen. Im Grunde ist Flotsam ein Aufbaustrategiespiel wie viele andere auch, aber der Kniff, dass unsere Siedlung quasi mobil ist, erlaubt ihm ein paar neue Ansätze. So transportieren wir die Rohstoffe nicht zur Siedlung, sondern fahren diese zu den Rohstoffen.

Mit Rohstoffen ist hier natürlich Treibgut, wie Plastikmüll, Holz und ähnliches gemeint. Das sammeln wir ein, um daraus neue Behausungen und Arbeitsstätten zu errichten.Das alles passiert natürlich schwimmend und fest an das Schiff gebunden. So können wir unser schwimmendes Heim dann auch bewegen. Allerdings kostet das Strom, was die Reichweite einschränkt. So will also auch gut überlegt werden, welche Rohstoffe man dringender benötigt und wie man sie möglichst sparsam erreichen kann.

Aus Plastikmüll fertigen wir Pontons, die unsere Siedlung über Wasser halten. Mit Holz können wir dann stabiler bauen, müssen dieses aber erst trocknen und anschließend zu Brettern verarbeiten. Später werden dann immer mehr Arbeitsschritte benötigt, bevor man tatsächlich etwas mit den gefundenen Dingen anstellen kann. Das alles ist nicht sonderlich schwierig und man kann sich eigentlich auch nicht verrennen. Allerdings bedeuten falsche Entscheidungen, dass sich das ganze Vorhaben unproportional in die Länge zieht. So werden wir quasi dann doch für schlechte Entscheidungen von Spiel gestraft.

Hinzu kommt, dass die Wege immer länger werden, was dafür sorgt, dass man sich Fehlentscheidungen eigentlich nicht leisten kann. Denn irgendwann werden die Überlebenden dann auch mit uns unzufrieden, wenn ihre Anforderungen zu lange nicht erfüllt werden. Flotsam stellt also durchaus einen gewissen Anspruch an uns.

Die Grafik ist in einem Comicstil gehalten, dazu gibt es ein paar nette Soundeffekte und Animationen und ein sanftes Gedudel im Hintergrund. Das übliche halt, was dem Spiel aber letztlich wohl keinen Blumentopf gewinnt. Dafür ist es wenigstens ordentlich lokalisiert. Sprachausgabe hat es keine. Die Menüs und das Interface sind auf eine Bedienung mit Maus und Tastatur ausgelegt, weshalb man auf PC-Handhelds wohl keinen Spaß damit habe dürfte.

Meine Meinung

Flotsam ist nette Aufbaustrategie für Zwischendurch, die dem Genre einen neuen Anstrich verpasst, ohne aber viel neu und anders zu machen. Trotzdem ist es meiner Meinung nach einen Blick wert, wenn man sich für das Genre begeistern kann.