Habe ich schon mal erwähnt, dass ich JRPG’s eigentlich nicht mag? Wie komme ich dann dazu genau ein solches nun gespielt zu haben? Ich weiß es nicht. Nun, das ist gelogen. Im Game Pass wurde mir Eiyuden Chronicle Rising auf die SSD gespült und ich hatte damit ungewöhnlich viel Spaß. Soviel, dass ich mich sogar sehr auf Eiyuden Chronicle Hundred Heroes gefreut habe. Vorfreude auf ein JRPG, wie kann ich nur!?!

Das Spiel scheint irgendwie die richtigen Knöpfe bei mir zu drücken. Das kam schon sehr lange nicht mehr vor. Die meisten Spiele schaffen das einfach nicht mehr, auch wenn sie nicht schlecht sind. Aber so richtig memorablen Momente generieren sie alle auch nicht mehr. Auch in Eiyuden Chronicle Hundred Heroes gibt es sie eigentlich nicht. Trotzdem hat das Spiel viel, was es insgesamt zu einem Spiel mit Erinnerungswert macht.

Dazu zählt eine interessante und abwechslungsreiche Geschichte, tolle Rundenkämpfe, die viel taktischen Tiefkampf ermöglichen aber auch automatisiert ablaufen können, wenn man sich nicht darauf einlassen will und ein Charakter-Ensemble mit Tiefgang. Die sind übrigens voll vertont und sprechen wahlweise Japanisch oder Englisch. Abseits davon muss man die (zahlreichen) Dialoge und sonstigen Texte aber selbst lesen.

Technisch macht Eiyuden Chronicle Hundred Heroes einen soliden Eindruck. Die Grafik ist sehr nett anzusehen, die Charaktere liebevoll animiert. Das passt. Der Anime-Stil ist reduziert und nicht so überzeichnet, wie man es sonst von japanischen Comics her kennt. Das setzt sich bei der Soundkulisse auch fort. Sie ist nie aufdringlich, aber immer stimmungsvoll. Die Musik pass gut ins Spiel, nur selten erinnert sie einen an eine Aufzugfahrt. Der Schwierigkeitsgrad steigt moderat an und zum Spielstart wird man an alle wichtigen Spielelemente herangeführt. Daher bleiben auch Einsteiger nicht auf der Strecke. Fortgeschrittene Spieler schrauben an den Einstellungen und passen das Spielerlebnis an das eigene Können an.

Meine Meinung

Das ich Eiyuden Chronicle Hundred Heroes überhaupt gespielt habe, ist schon die größte Auszeichnung, die das Spiel bekommen kann. Ich mag JRPG’s nämlich ansonsten wirklich nicht und meide sie wie die Pest. Aber das Spiel hat irgendwas, was mich gefesselt hat. Was? Ich kann es euch leider nicht sagen. Es war für mich einfach nicht greifbar. Vermutlich aber stimmt einfach das Gesamtbild und hat einfach einen Nerv getroffen. Prädikat: absolut spielenswert!